Seit die CDU in Schwerin wieder mit in der Verantwortung stehe, sei das Land entscheidend vorangekommen, sagte Kanzlerin Merkel in Parchim.

Parchim. Gut zwei Wochen vor der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern hat die CDU mit dem ersten Auftritt der Parteivorsitzenden und Bundeskanzlerin Angela Merkel die heiße Phase des Wahlkampfes eingeläutet. Wichtige Erfolge der rot-schwarzen Landesregierung wie etwa die Senkung der Arbeitslosigkeit oder die Fortschritte im Bildungssystem gingen auf das Konto der Union, betonte Merkel am Donnerstagabend in Parchim vor mehr als 1000 Kundgebungsteilnehmern. Seit die CDU in Schwerin wieder mit in der Verantwortung stehe, sei das Land entscheidend vorangekommen. "Daran muss angeknüpft werden“, sagte Merkel und begründete damit den Regierungsanspruch der CDU. "Das Land braucht Zukunft, das Land braucht CDU“, sagte auch der Spitzenkandidat, Innenminister Lorenz Caffier.

Heftige Kritik richtete die Kanzlerin gegen die SPD Mecklenburg-Vorpommerns. Für die Sozialdemokraten sei die Linke noch immer ein möglicher Koalitionspartner, obwohl sie in der jüngsten Debatte um den Mauerbau gezeigt habe, dass sie keine Lehren aus der Geschichte gezogen hat. Außerdem sei die Linke nicht bereit, die Schuldenbremse zur Begrenzung der Ausgaben mitzutragen. "Ich wundere mich sehr, dass sich die SPD darüber keine Gedanken macht. Denn wer heute keinen klaren Kompass hat, kann kein Koalitionspartner sein. Das muss die SPD doch sehen“, betonte Merkel. Am Abend sprach die Kanzlerin auch auf einer Wahlkampfveranstaltung in Güstrow.

Auch Caffier griff die Linke erneut an. "Für das Unrecht in der DDR und den Mauerbau gibt es keine Rechtfertigung“, sagte er. Ziel sei, ein erneutes Bündnis von SPD und Linke im Land zu verhindern. "Wir haben fünf Jahre lang gezeigt: Wir können es besser als Rot-Rot. Ohne starke CDU in Mecklenburg-Vorpommern geht es nicht.“

In Umfragen erreicht die CDU derzeit 28 Prozent, ihr Koalitionspartner SPD 34 Prozent. "Umfragen sind am Wahltag nichts mehr wert“, sagte Caffier. 2006 habe die CDU bis kurz vor der Wahl vorn gelegen und sei dann hinter der SPD gelandet. "2011 soll es andersherum sein“, machte Caffier seinen Anhängern Mut.

Merkel bekräftigte in Parchim ihr Nein zu gemeinsamen Anleihen der Euro-Staaten, sogenannten Eurobonds. Die Schulden aller Länder zusammenzulegen und gemeinsam zu bewirtschaften sei nicht die richtige Antwort auf die gegenwärtige Eurokrise. "Jedes Land muss für seine Politik verantwortlich sein, und deshalb muss jedes Land sein Sparprogramm auflegen“, sagte Merkel unter dem Beifall der Gäste. (dpa)