Das Abendblatt stellt vier Radtouren vor - eine davon mit ganz genauer Streckenbeschreibung. Alle Touren sind an einem Tag zu schaffen.
Hamburg. Auch in Hamburg lassen sich Urlaubstage prächtig genießen. Wir haben wir 22 außergewöhnliche Touren und Hamburg-Führungen zusammengestellt. Es geht mit dem Rad, mit dem Bus, zu Fuß oder mit dem Boot auf Backstein-Tour, zur Bürgermeister-Runde, auf Fischgang oder auf Urzeit-Neuzeit-Fahrt. Alle diese Touren sind jeweils an einem Tag leicht zu schaffen.
Wer es einmal gelernt habe, der verlerne es nie wieder, heißt es. Und tatsächlich: Ist die Stützrad-Phase einmal vorüber, dann fühlt sich die Fortbewegung auf zwei Rädern ganz selbstverständlich an. Unzählige Hamburger fahren mittlerweile regelmäßig Rennrad, BMX-Rad oder holen das Trekking-Bike aus der Garage.
Manche radeln zur Arbeit, doch die meisten nutzen das Rad in der Freizeit, zum Beispiel an einem Wochenende wie diesem. Schöne Strecken durchs Grüne gibt es viele. Damit die Auswahl leichter fällt, hat das Abendblatt in der Kartenbox "Meine schönste Radtour" zehn Strecken zusammengestellt. Eine davon ist die "Urzeit-Neuzeit-Fahrt" . Die Strecke ist 35 Kilometer lang. Start und Ziel der Tour ist der Tierpark Hagenbeck in StellingenNach dem Start an der U-Bahnstation Tierpark Hagenbeck geht es vorbei an Wohngebieten und dem Eppendorfer Mühlenteich, ehe die Route entlang der Alster Richtung Norden führt. Die Äste biegen sich so tief hinab nach unten, dass es beinahe so aussieht, als wollten sie der Alster einen Stirnkuss geben. Enten schnattern, der kleine Hund einer Spaziergängerin springt ins Wasser und Paddelschläge erweitern die Klangkulisse in diesem ersten Teil der Tour.
Einander entgegenkommende Radfahrer lächeln sich freundlich zu, ähnlich einem Gruß unter Truckern. "Wie schön, wieder einer von uns", drückt der nette Blick eines älteren Herren aus, der seine beigefarbene Schiebermütze zurechtrückt.
Mit jedem Meter lassen wir die Stadt ein bisschen mehr hinter uns. Plötzlich findet man sich in einer Postkarten-Idylle wieder - so viel Natur, so nah dran an einer Millionenstadt. Langsam verschwinden die imposanten Villen aus dem Blickfeld. Angler sitzen am Ufer und schenken den vorüberrollenden Radlern kaum Aufmerksamkeit. Immer wieder laden Bänke am Wegesrand zu einer kurzen Pause ein. Kurz nach der U-Bahn-Station Ohlsdorf bietet sich dann die Gelegenheit, kurz aufs Wasser umzusteigen - ganz ohne auf den jetzt schon gewohnten Bewegungsablauf verzichten zu müssen. Denn bei der Bootsvermietung Töns können nicht nur Ruder-, sondern auch Tretboote ausgeliehen werden. Wer dann doch lieber entspannen möchte oder mit Kindern unterwegs ist, dem ist der große Spielplatz empfohlen. Dort gibt es Grills - und damit auch die Möglichkeit, zur Stärkung ein paar Würstchen heiß zu machen und sich einen Moment lang auszuruhen.
Katrin Hoffmann, 41, und ihr Partner Sönke Lunding, 48, haben es sich auf diesem Spielplatz auf einer Parkbank bequem gemacht. "Wann immer es möglich ist, sitzen wir in unserer Freizeit auf dem Rad", sagt das Paar. Diese Strecke gefiele ihnen besonders gut, sagen die beiden. "Die Tour ist sehr abwechslungsreich, insbesondere Flora und Fauna sind sehr beeindruckend", sagt Katrin Hoffmann. Auf Tempo komme es bei einer schönen Fahrradtour nicht an, sagt sie. "Pausen sind sehr wichtig", sagt Sönke Lunding nickend und lächelt. "Unser Ziel ist es, möglichst viel von der schönen Umgebung zu sehen. Auf dem Fahrrad können wir am besten entspannen und alle Alltagssorgen vergessen."
Doch bald schon heißt es auf dieser Route, Abschied zu nehmen von der Alster. Es geht nämlich ab ins Moor. Denn auch am Raakmoor, westlich von Hummelsbüttel, führt diese Strecke entlang. Daher leitet sich übrigens auch das Wörtchen "Urzeit" im Namen der Strecke ab: Das mysteriös anmutende und märchenhaft wirkende 18 Hektar große Naturschutzgebiet bietet die perfekte Vorlage für Ausflüge in die Welt der Dinosaurier. Auch Fabelwesen sind vorstellbar. Aber nur in der Fantasie natürlich.
Für die "Neuzeit" steht der letzte Abschnitt der 35 Kilometer langen Tour: der Hamburger Flughafen . Die Turbinen der startenden Flugzeuge mögen den einen oder anderen zu einem kleinen Rennen auf dem parallel zur Startbahn verlaufenden Radweg antreiben. Die Enttäuschung über die unausweichliche Niederlage dürfte also nicht zu groß sein. Nach einem kurzen Abstecher zum Niendorfer Gehege geht es zurück zum Tierpark Hagenbeck. Wer noch Lust hat, kann dort zum Abschluss noch spazieren gehen.
Die gedruckte Version der Kartenbox "Meine schönsten Radtouren" ist für 12,95 Euro im Einzelhandel, auf der Internetseite shop.abendblatt.de und telefonisch unter 34 72 65 66 erhältlich.
Für iPhone-Besitzer gibt es zudem nun auch die App "Radtouren". Sie kostet einmalig 2,99 Euro und ist im App Store erhältlich. Der Benutzer kann die Karten einsehen und die Routen interaktiv abfahren. Darüber hinaus bietet die App nützliche Informationen über die jeweilige Strecke, Leistungsdaten (Zeit, Geschwindigkeit usw.) sowie eine Bewertungsfunktion dieser Angaben.