Der Jorker Gasthof sollte versteigert werden. Seine Besitzerin ist in ein Mordkomplott verwickelt. Die Ermittlungen zur Brandursache laufen.
Jork. Ein Mordkomplott und jetzt ein Großbrand in einem Traditionslokal im Landkreis Stade: Die Ereignisse in Jork im Alten Land böten derzeit Stoff für einen Krimi.
Brandgeruch und verkohlte Balken, glimmende Reetberge und Löschschaum - das sind die Reste vom Altländer Hof. Das leer stehende Restaurant war in der Nacht zu Montag abgebrannt. Seine Besitzerin ist bereits in anderem Zusammenhang unrühmlich bekannt: Sandra T. war vor wenigen Tagen aus der Untersuchungshaft entlassen worden. Dort saß die ehemalige Wirtin des Jorker Lokals Herbstprinz und Eigentümerin des Altländer Hofes wegen des Verdachtes, sie habe gemeinsam mit ihrem 31-jährigen Geliebten ein Mordkomplott ausgeheckt. Ihr 51-jähriger Lebensgefährte und Vater der gemeinsamen Tochter sollte offenbar gegen Bezahlung aus dem Weg geräumt werden. Das Opfer überlebte die Messerstiche der vier angeheuerten Auftragsmörder. Das Gerichtsverfahren dazu steht noch aus. Nun brannte Sandra T.s denkmalgeschütztes Gasthaus nieder. Nach ersten Schätzungen beziffert die Polizei den Gesamtschaden mit rund 200.000 Euro. Die Ermittlungen der Brandursache laufen. Ob dabei eine Rolle spielt, dass der Altländer Hof am 10. August beim Amtsgericht Buxtehude erneut versteigert werden sollte, ist noch unklar. Hintergrund der Versteigerung des historischen Gasthofes ist, dass die jetzige Besitzerin, Sandra T., die seit 2005 leer stehende Immobilie bereits 2008 für das Meistgebot von etwa 100.000 Euro gekauft hatte. Doch bis heute hat sie keinen Euro dafür gezahlt, wie Jürgen Wolfram, Rechtspfleger beim Amtsgericht Buxtehude, mitteilte.