Regen und Sturm haben vor allem im Osten Mecklenburg-Vorpommerns den Verkehr behindert. Viele Urlauber sind vom Schmuddelwetter genervrt

Greifswald/Neubrandenburg/Rostock. Heftiger Regen und böiger Wind haben im Osten Mecklenburg-Vorpommerns Bäume entwurzelt sowie Straßen und Campingplätze überflutet. Menschen kamen dabei bisher nicht zu Schaden, wie die Polizei am Freitag mitteilte. Überall in Vorpommern und an der Seenplatte, aber auch in Rostock waren Feuerwehren und Technisches Hilfswerk im Einsatz, um Keller leerzupumpen oder umgestürzte Bäume wegzuräumen.

Am stärksten war Greifswald von den Wassermassen betroffen. Hier waren zeitweise acht Straßen und eine Unterführung am Bahnhof unpassierbar und gesperrt. Auch große „Pötte“ hatten Probleme: Wegen Windstärken zwischen 9 und 10 konnten zwei Kreuzfahrtschiffe mit 4000 Passagieren nicht wie geplant in Rostock einlaufen.

Durch den aufgeweichten Boden und stürmische Windböen stürzten etwa 15 Bäume um, unter anderem auf Rügen und an der Bundesstraße 104 bei Neu Panstorf im Kreis Demmin. Ein abgebrochener dicker Ast beschädigte schon am Donnerstagabend zwei Autos und ein Haus in Heringsdorf auf Usedom und verursachte 25 000 Euro Schaden. Im Müritzkreis mussten die Betreiber von Campingplätzen in Boek und Zislow wegen Überflutungen die Feuerwehr rufen. „Bis Mittag hatten wir elf Einsätze“, sagte ein Sprecher des Katastrophenschutzes in Neubrandenburg. So musste Wasser aus einem Baumarkt gepumpt werden. Im Gewerbegebiet Warlin mussten die Abflüsse einer Lagerhalle mit Flachdach freigeräumt werden, weil das Wasser vom Dach nicht abfließen konnte.

Viele Urlauber wollten bei dem Regen Autoausflüge unternehmen und sorgten für Staus, unter anderem auf der Bundesstraße 110 auf Usedom. In Stralsund wurde wegen des Wetters der für Freitag geplante Umzug zu den Wallenstein-Tagen auf Sonntag verschoben. Das Searock-Festival in Bad Doberan, unter anderem mit den „Fantastischen Vier“, wurde wegen des extremen Wetters komplett abgesagt. 30 Stunden Starkregen und Sturmböen bis zur Stärke 9 machten das Festival unmöglich, hieß es. In Waren fiel am Freitag die Open-Air-Vorstellung der Müritz-Saga dem Regen zum Opfer, in Wismar die Aufführungen des Folklorefestivals und in Nienhagen der Sommerjazz. Wo möglich, wurden Veranstaltungen unters Dach verlegt. Der Tag der offenen Tür beim MC Bergring in Teterow fällt jedoch aus.

Nach Angaben des Wetterdienstes Meteomedia auf der Insel Hiddensee gingen vor allem in Vorpommern überdurchschnittliche Regenfälle nieder. In Zinnowitz (Usedom) und in Groß Kiesow bei Greifswald wurden mehr als 60 Liter Regen je Quadratmeter gemessen. Das sei mehr als die halbe Monatsmenge, sagte Meteorologe Uwe Ulbrich. (dpa)