Schuld an den Zugausfällen soll ein schlechter Jahrgang sein: 20 Lokführer sollten ausgebildet werden, doch viele bestanden die Prüfung nicht.

Die Eisenbahngesellschaft Metronom macht einen schlechten Ausbildungsjahrgang für ihren Lokführermangel verantwortlich. „Wir wollten letztes Jahr 20 Lokführer ausbilden, leider haben viele die Prüfung nicht bestanden“, sagte Metronom- Geschäftsführer Heinrich Strößenreuther am Mittwoch in der Sendung „NDR Aktuell“. Wegen des Lokführermangels streicht Metronom derzeit Züge in Hamburg, Niedersachsen und Bremen aus dem Fahrplan, andere Verbindungen werden nur mit Bussen bedient. Hunderte Fahrgäste sind davon betroffen. Als weitere Ursachen für den Lokführermangel gelten die Ferienzeit und überdurchschnittlich viele Krankmeldungen.

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Metronom-Züge fallen trotz Streikendes aus

Trotz des Endes der vorerst letzten Streikwelle der Gewerkschaft Deutscher Lokführer fahren die Züge des Metronom zwischen Hamburg und Lüneburg derzeit immer noch nicht ohne Ausfälle. Anstelle von Zügen verkehren teilweise Busse, die ihr Ziel rund eine Stunde später erreichen, als der jeweilige Zug üblicherweise ankommt. Noch bis Freitag gilt ein Ersatzverkehr, der im Internet nachzulesen ist.

Den Grund für die Fahrplaneinschränkungen teilte das Unternehmen gestern öffentlich mit: Zum einen seien zahlreiche Lokführer im Urlaub, zum anderen sei der Krankenstand zurzeit sehr hoch. "Wegen Traumatisierung nach Suizidfällen fallen noch zwei weitere Kollegen aus", hieß es aus der Pressestelle. Zwei solche tragische Vorfälle hätten sich gerade in der vergangenen Woche innerhalb von nur einer Stunde ereignet.

Der technische Geschäftsführer Heinrich Strößenreuther sucht jetzt händeringend nach Personal: "Wir setzen alles daran, erfahrene Lokführer neu einzustellen, um die temporäre Unterbesetzung jetzt und auch in Zukunft nachhaltig auszugleichen." Für die Unannehmlichkeiten bittet er die Fahrgäste um Entschuldigung.

Noch bis Freitag entfällt etwa der Metronom regional mit Start um 11.33 Uhr in Lüneburg. Der dafür eingesetzte Ersatzbus verlässt um 11.30 Uhr die Stadt und wird Harburg um 13.09 Uhr erreichen. (dpa)

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