In seiner Funktion als tagesbegleitendes Medium ist der Hörfunk im Norden in hohem Maße stabil - trotz der wachsenden Konkurrenz.

Norderstedt/Hamburg/Kiel. Die Hörfunkangebote im Norden halten neuen Audioangeboten stand. In seiner Funktion als tagesbegleitendes Medium sei der Hörfunk in hohem Maße stabil, trotz der wachsenden Konkurrenz durch Audioangebote auf den unterschiedlichsten digitalen Plattformen, teilte die Medienanstalt Hamburg Schleswig-Holstein (MA HSH) am Mittwoch zur Veröffentlichung der Media Analyse 2011 Radio (II) in Norderstedt mit.

Allerdings gibt es regionale Unterschiede: Während in Schleswig-Holstein an einem Werktag rund 214 Minuten Radio gehört wird, sind es in Hamburg 181 Minuten. In beiden Bundesländern hören die über 50-Jährigen mit 219 Minuten doppelt so lange Radio wie die 14- bis 29-Jährigen, berichtete die Medienanstalt.

Je nach Auswertungszeitraum haben die Sender in Hamburg und Schleswig-Holstein unterschiedliche Marktanteile. Die Marktanteilswerte im Zeitraum Montag bis Freitag berücksichtigen laut Medienanstalt stärker die gewohnheitsmäßige Nutzung des Hörfunks. Es sei zudem der werberelevante Zeitraum. Die Anteile für die komplette Woche (Montag bis Sonntag) bilden die Gesamtnutzung des Mediums Hörfunk ab.

HAMBURG: Der private Hörfunksender Radio Hamburg bleibt von Montag bis Freitag mit 23,1 Prozent (ma I: 22,6 Prozent) an der Spitze, gefolgt von NDR 90,3 mit 19,2 Prozent (19,9 Prozent) und NDR 2 mit 12,1 Prozent (10,9 Prozent). Andere Hörfunkprogramme wie die öffentlich-rechtlichen NDR Info, N-Joy und NDR Kultur sowie die privaten Angebote von Alster Radio Gesamt, Oldie 95, Energy Hamburg und Klassik Radio bewegen sich zwischen 5,2 Prozent und 2,3 Prozent Marktanteil. Von Montag bis Sonntag stellt sich das Spitzenduo in Hamburg in umgekehrter Reihenfolge dar: NDR 90,3 hat mit 20,5 Prozent Marktanteil (20,6 Prozent) Radio Hamburg mit 20,4 Prozent (21,7 Prozent) überholt.

SCHLESWIG-HOLSTEIN: NDR 1 Welle Nord hält sich von Montag bis Freitag an der Spitze mit 29 Prozent (28,2 Prozent) Marktanteil vor dem privaten Anbieter R.SH Radio Schleswig-Holstein mit 22,6 Prozent (20,3 Prozent). NDR 2 folgt mit 13,0 (11,2) Prozent. Die privaten Programme von delta radio kommen auf 4,6 (2,9) Prozent, die von Radio Nora auf 3,1 (4,4) Prozent Marktanteil. Auch in der Auswertung Montag bis Sonntag liegt NDR 1 Welle Nord vor R.SH.

Die Reichweiten der Radiosender werden in ganz Deutschland zweimal jährlich ermittelt. Die Zahlen sind wichtig, weil sich nach der Anzahl der Hörer der Preis für die Radiowerbung bemisst. Außerdem können die Radiomacher daran erkennen, wie erfolgreich ihr Programm ist; eine tägliche Einschaltquote wie beim Fernsehen gibt es für das Radio nicht. (dpa/abendblatt.de)