Die GDL ist bereit, eine von vier Bahn-Konkurrenten vorgeschlagene Schlichtung, darunter die Nord-Ostsee-Bahn, anzunehmen.

Frankfurt/Main/Kiel. In den seit Monaten tobenden Tarifkonflikt zwischen Lokführern und regionalen Bahnunternehmen könnte Bewegung kommen. Die Gewerkschaft GDL ist grundsätzlich bereit, eine von vier Bahn-Konkurrenten vorgeschlagene Schlichtung - darunter die Nord-Ostsee-Bahn (NOB) in Schleswig-Holstein – zu akzeptieren. Die GDL lehnt allerdings „haustarifliche Einzellösungen“ ab und fordert, dass sich die Arbeitgeber für die Gespräche zusammenschließen.

Die Verkehrsunternehmen reagierten allerdings verhalten oder gar mit Enttäuschung auf die von der GDL gestellten Bedingungen. Die von der Gewerkschaft ins Spiel gebrachte Moderation sei Augenwischerei, erklärte NOB-Geschäftsführerin Martina Sandow. „Eine Moderation ist schlicht ein geführtes Gespräch. Sie hat nicht das Ziel, einen Tarifkonflikt mittels Schlichterspruch zu lösen.“ Schlichter könnten nur schlichten, wenn beide Seiten ohne Vorbedingungen in eine Schlichtung gingen, meinte Sandow.

Ein Sprecher des hessischen Verkehrsunternehmens Cantus sagte: „Wir wollen weiter die Schlichtung, Vorbedingungen machen es jedoch nicht einfacher.“ Ein gemeinsames Vorgehen der Bahnunternehmen sei nach dem Auseinanderbrechen der Verhandlungsgemeinschaft der sechs großen Bahnkonkurrenten nicht mehr ganz leicht. Diese hatten Anfang März die gemeinsamen Verhandlungen mit der GDL aufgekündigt, weil die Gewerkschaft nicht an Schlichtungsgesprächen teilnehmen wollte.

Die GDL setzte am Mittwoch ihre Streiks bei Cantus und der Ostdeutschen Eisenbahn ODEG fort. Die GDL strebt einheitliche Arbeitsbedingungen und Gehälter für alle Lokführer in Deutschland an.

Nach ihren Angaben verweigern noch Unternehmen, die fünf Prozent der rund 26 000 Lokführer beschäftigen, inhaltsgleiche Rahmenregelungen. Mit vier Bahn-Konkurrenten führt die GDL bereits seit einiger Zeit Tarifverhandlungen. (dpa)