In Greifswald richten sich die Proteste gegen einen parallelen Aufmarsch der Rechten. Außerdem stehen die Arbeitsbedingungen im Mittelpunkt.

Schwerin. Forderungen nach fairer und regulärer Arbeit stehen bei den diesjährigen Kundgebungen der Gewerkschaften zum 1. Mai im Norden im Mittelpunkt. Seit den Hartz-IV-Reformen hätten Teilzeitarbeit, Leiharbeit sowie befristete und geringfügige Beschäftigungsverhältnisse massiv zugenommen, sagte der DGB-Nord-Vorsitzende Uwe Polkaehn am Donnerstag vor den für Sonntag geplanten Demonstrationen. "Die amtliche Statistik bejubelt jeden Monat die Zunahme der Erwerbstätigkeit, blendet aber diese Kehrseite der Medaille aus.“ Niedriglöhne höhlten die soziale Sicherheit aus, betonte er.

Das Motto der traditionellen Mai-Demonstrationen in Mecklenburg- Vorpommern lautet "Das ist das Mindeste!“. Geplant sind Veranstaltungen in Greifswald, Rostock, Schwerin, Neubrandenburg, Güstrow, Torgelow und Teterow, zu denen insgesamt mehrere tausend Menschen erwartet werden. In Greifswald werde mit dem größten Zuspruch gerechnet. Die Demonstration dort wendet sich auch gegen einen von der NPD für den gleichen Tag angemeldeten Aufzug Rechtsextremer. Der DGB rechnet mit bis zu 5000 Teilnehmern.

Auch wenn das Verbot der NPD-Kundgebung durch die Stadt Greifswald vor Gericht Bestand haben sollte, würden die Demonstration für Demokratie und Toleranz sowie das anschließende Bürgerfest im Ostseeviertel stattfinden, sagte der vorpommersche DGB-Regionalvorsitzende Volker Schulz. Dazu werden auch Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) und Innenminister Lorenz Caffier (CDU) erwartet. (dpa/abendblatt.de)

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