Sturmtief „Hans“ hat Niedersachsen durchgepustet. Menschen wurden nicht verletzt, aber die Feuerwehr war vielerorts im Dauereinsatz.

Hannover/Borkum. Ein umgekippter Laster, blockierte Straßen durch umgestürzte Bäume und ein festgefahrenes Schiff: Sturmtief „Hans“ hat Niedersachsen am Wochenende ordentlich durchgepustet. Menschen wurden nicht verletzt, aber Polizei und Feuerwehr waren vielerorts im Dauereinsatz und sicherten kleinere und größere Gefahrenstellen. Auf der A1 bei Bremen kippte am Samstag ein 40-Tonner-Lkw um. Er wurde durch eine Windböe von der Straße gedrückt. Die Autobahn war deswegen bis Sonntagmittag gesperrt, weil sich die Aufräumarbeiten aufwendig gestalteten. Der Laster war mit Gartenhäuschen beladen gewesen und in einen Graben gerutscht. Der Fahrer kam aus Estland, er blieb unverletzt.

Auch in Wardenburg bei Delmenhorst geriet eine Frau mit ihrem Auto wegen einer Windböe ins Schleudern. Sie kam von der Fahrbahn ab, ihr Auto kippte um und blieb auf dem Dach liegen. Verletzt wurde die Frau aber nicht. Überall blockierten auch umgekippte Bäume die Straßen. In Bremen stürzte ein 25 Meter hoher Stamm auf ein Haus. Die Feuerwehr sägte die Äste nach und nach mit einer Drehleiter ab. Im Landkreis Oldenburg mussten Polizei und Feuerwehr nach dem Sturm allein am Sonnabendvormittag zehn Mal ausrücken, um Gefahrenstellen zu sichern oder Bäume zu beseitigen, die die Fahrbahn blockierten. Im Emden lösten sich Steine aus einem maroden Schornstein und fielen auf die Straße. In Region wurden auch diverse Baustellenabsicherung weggepustet. Die Sturmflut an der Nordseeküste brachte zwar Hochwasser, größere Schäden gab es aber nicht.

In Bremerhaven ließ die Polizei nachts Autos abschleppen, die auf einer Straße geparkt waren, die drohte, überflutet zu werden. Am Strand von Borkum liegt allerdings immer noch ein Schiff fest, die „Nordland 1“. Der Frachter hatte Baustoffe für die Sanierung der Strandpromenade geladen und wurde durch den Sturm und den Wellengang auf den Strand abgetrieben. Wie er nun wieder flottgemacht werden kann, war am Sonntag weiter offen. Bis dahin waren alle Versuche gescheitert, das Schiff mit Schleppern in tieferes Wasser zu ziehen. Im Harz hatte der Orkan am Wochenende eine Windgeschwindigkeit von bis zu 126 Stundenkilometern erreicht. Seilbahnen und Lifte blieben gesperrt. (dpa/abendblatt.de)