In Niedersachsen starben eine Frau aus Braunschweig und eine Frau aus Hildesheim. Auch in Brandenburg stirbt ein ungeimpftes Mädchen.

Hannover/Schwedt/Potsdam. Die Schweinegrippewelle in Norddeutschland ebbt nicht ab. In Niedersachsen sind erneut zwei Todesfälle im Zusammenhang mit dem H1N1-Virus bekannt geworden. In der Uckermark erlag ein neun Jahre altes Mädchen den Symptomen der Schweinegrippe.

In Niedersachsen erlag eine 58 Jahre alte Frau aus Braunschweig am Montag der Krankheit, wie ein Sprecher des niedersächsischen Gesundheitsministeriums in Hannover unter Berufung auf einen Sprecher der Stadt Braunschweig sagte. Bei der Frau seien keine Vorerkrankungen bekannt gewesen. Außerdem wurde nun bekannt, dass am 22. Januar eine 49 Jahre alte Frau aus Hildesheim im Zusammenhang mit der Influenza gestorben war. Die Frau habe an verschiedenen Vorerkrankungen gelitten, hieß es.

Bereits am 26. Januar war im niedersächsischen Landkreis Gifhorn ein 63-jähriger Mann den Folgen der Schweinegrippe erlegen. Nach dem Tod wurde eine Infektion mit dem H1N1-Virus festgestellt. Der Mann litt bereits an einer Herz-Kreislauferkrankung. In Niedersachsen sind damit seit Beginn der Grippesaison im Oktober vergangenen Jahres sieben Todesfälle infolge der Schweinegrippe bekannt geworden. Deutschlandweit sind es in dieser Grippesaison die Todesfälle 26 bis 28.

In Brandenburg ist ein neun Jahre altes Mädchen aus Schwedt (Uckermark) an der Schweinegrippe gestorben. Dies teilte das Gesundheitsministerium am Montag mit. Das Mädchen hatte keine Vorerkrankungen. Das Kind war vor einer Woche mit hohem Fieber und Atemproblemen ins Klinikum Uckermark in Schwedt eingeliefert worden. Aufgrund der Schwere der Erkrankung wurde die Neunjährige nach einem Bericht der „Märkischen Oderzeitung“ (Dienstag) wenig später in die Berliner Charité-Klinik gebracht. Trotz sofortiger intensiver Therapie starb das Mädchen. Das Labor bestätigte eine Infektion mit dem Influenza-Virus A H1N1 (Schweinegrippe).

Dieses tragische Ereignis zeige, wie gefährlich dieser besondere Grippevirus sein könne, sagte Gesundheitsministerin Anita Tack (Linke). Panik sei nicht angebracht, aber die Winter- und Grippesaison noch nicht zu Ende. Vor allem ältere und chronisch kranke Menschen sowie Schwangere sollten die kostenlose Impfung gegen die Virusgrippe nutzen, um sich gegen diese Infektionskrankheit zu schützen, betonte die Ministerin. Eltern sollten sich beim Kinderarzt über die Impfung ihrer Kinder beraten lassen.

Das tote Mädchen war nicht gegen Grippe geimpft, wie das Ministerium auf Anfrage mitteilte. Die gleichaltrige Freundin wurde nach dem Zeitungsbericht ebenfalls im Schwedter Krankenhaus behandelt. Bei ihr verlief die Erkrankung glimpflich, sie konnte bereits entlassen werden. Ob sie geimpft war, ist nicht bekannt.

Der aktuelle Grippeimpfstoff enthält nach Angaben des Gesundheitsministerium drei Virusantigene, darunter auch das des pandemischen H1N1-Influenzavirus und schützt damit auch gegen die sogenannte Schweinegrippe. Für die Impfung fällt keine Praxisgebühr an. In der vergangenen Saison starben in Brandenburg sieben Menschen an der Schweinegrippe. In dieser Saison wurden insgesamt rund 420 Influenzafälle gemeldet, etwa die Hälfte der Betroffenen erkrankte anSchweinegrippe – meist Kinder und Jugendliche. 22 Infizierte befinden laut Ministerium sich derzeit im Krankenhaus. (dapd/dpa)