Obwohl die Lagerkapazität für Streusalz erheblich erhöht wurde, müsse man weiter bei extremen Wetterlagen mit Streuproblemen rechnen.

Hannover. Die derzeitige Winterpause wird dazu genutzt, die geleerten Streusalzlager wieder aufzufüllen. Doch trotz der Aufstockung der Salzlager müssen Autofahrer in Niedersachsen bei Schneechaos auch in Zukunft mit rutschigen Straßen rechnen. „Aus wirtschaftlichen Gründen ist es nicht vertretbar, für extreme Winter gerüstet zu sein“, sagte Verkehrsminister Jörg Bode (FDP) am Donnerstag im Landtag. Allerdings habe das Land seine Lagerkapazität für Streusalz bereits auf 73.500 Tonnen erheblich erhöht, was etwa 2800 Lastzug-Ladungen entspreche.

Bei extremen Wetterlagen, wie zu Weihnachten, würden für die 17.700 Kilometer Straßen in der Zuständigkeit des Landes täglich 6000 Tonnen Salz benötigt. Bei andauerndem starken Frost und Schnee könnten daher Landes- und Bundesstraßen teils nur noch geräumt statt gestreut werden, und Überholspuren auf Autobahnen müssten ungeräumt bleiben, sagte Bode.

Gemeinsamen Applaus der Abgeordneten gab es für die Mitarbeiter der Straßenmeistereien. „Über Weihnachten und zwischen den Feiertagen haben sie nahezu Übermenschliches geleistet“, sagte Bode. Da es im Dezember für die Arbeiter keinerlei Verschnaufpause gab, hätten die Salzlager zwischendurch kaum aufgefüllt werden können, und die Straßenbedingungen seien mitunter unzureichend gewesen. „Die Wettersituation war außergewöhnlich extrem.“ Bislang seien in den Straßenmeistereien mehr als 84.000 Überstunden aufgelaufen.

Schelte gab es vom Verkehrsminister für die Streupolitik der Landeshauptstadt Hannover. Zunächst habe die Stadt für die Bürger ein Streuverbot angeordnet. Es sei nach den strengen Winterwochen erst dann aufgehoben worden, als das Streusalz in allen Baumärkten bereits ausverkauft war. (dpa/lni)