25 Jahre nach dem Mord an einer 15-Jährigen müssen über 2.200 Männer zu einem der größten Gentests Schleswig-Holsteins antreten.
Reinfeld. Auf der Suche nach einem Mörder ist am Freitag in Reinfeld einer der größten Massengentests Schleswig-Holsteins gestartet. Nach Angaben der Kripo Lübeck sollen insgesamt mehr als 2.200 Männer aus dem ganzen Bundesgebiet ihre Speichelprobe abgeben, um einen mittlerweile 25 Jahre zurückliegenden Mord im Kreis Stormarn aufzuklären. Dort war im Juni 1985 in den Travewiesen zwischen Schlamersdorf und Sühlen in Gemeinde Travenbrück die Leiche der 15-jährigen Silke B. gefunden worden. Die Ermittler hoffen, dem Täter jetzt über seinen genetischen Fingerabdruck auf die Spur zu kommen. Nach den bisherigen Erkenntnissen war er damals 18 bis 25 Jahre alt, hatte einen Führerschein und wohnte vermutlich im Umkreis von 15 Kilometer vom Tatort entfernt. Für Hinweise auf den Täter wurde seinerzeit eine Belohnung von 3.000 Mark ausgesetzt.
Experten des Landeskriminalamtes in Kiel fanden nun im Juni 2009 bei Untersuchungen der damals sichergestellten Beweismittel eine männliche DNA-Spur, die höchstwahrscheinlich vom mutmaßlichen Mörder der 15-jährigen Schülerin aus Reinfeld stammt.
Mehr als ein Dutzend Polizisten arbeitete damals teilweise ohne Handschuhe am Tatort. Um auszuschließen, dass die DNA-Spur von einem Ermittler stammt, haben die Beamten bereits eine DNA-Probe abgegeben. "Auch alle Bekannten und Verwandten sind ausgeschlossen", sagte ein Sprecher der Polizei. "Jetzt könnte es uns gelingen, den Täter zu fassen."