Nach gescheiteterter Kooperation zwischen EWE Tel und Telekom gehen unter anderem Bremerhaven, Stade, Emden und Aurich leer aus.

Oldenburg. Neun Städte in den Ländern Niedersachsen und Bremen werden anders als geplant keinen noch schnelleren Internetzugang bekommen. Eine angestrebte Kooperation zum Breitbandausbau zwischen dem Oldenburger Kommunikations-Unternehmen EWE Tel und der Deutschen Telekom (Bonn) ist gescheitert. Es habe zu viele offene Fragen gegeben, sagte ein EWE Tel-Sprecher am Dienstag.

Die Städte Bremerhaven, Wilhelmshaven, Emden, Stade, Leer, Vechta, Cloppenburg, Aurich und Delmenhorst seien aber bereits ausreichend mit schnellen Leitungen versorgt. „Wir werden sie nicht aufrüsten“, betonte der Sprecher. Geplant war eigentlich das Höchstgeschwindigkeits-Internet VDSL. Dieses sei derzeit die Königsklasse der DSL-Versorgung, sagte Niedersachsens Wirtschaftsminister Jörg Bode (FDP) in Hannover. „Wir bedauern das Ende dieser sinnvollen und vielversprechenden Kooperationen ausdrücklich.“ Aber die Geschäftsmodelle für VDSL hätten nach wie vor Bestand. Früher oder spätere würden Unternehmen diese umsetzen.

Den Schwerpunkt will EWE Tel nun darauflegen, die ländlichen Regionen im Nordwesten mit einem zügigen Zugang zum weltweiten Netz zu versorgen. Dabei handelt es sich aber um viel niedrigere Übertragungsraten. Es gehe bei diesem Vorhaben um eine breite Flächenversorgung mit DSL, erklärte ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums. Dieses hatte im Mai angekündigt, dass mehr als 100.000 Haushalte auf dem Land in Niedersachsen ein schnelleres Internet bekommen sollen.

Der Ausbau des Breitbandes soll in den Regionen Südniedersachsen, in der Heide und im Nordwesten samt der Küste bis Ende 2011 fertig sein. „Wir sind gut in der Zeit“, sagte der Ministeriumssprecher. In den Ausbau fließen insgesamt rund 60 Millionen Euro. Die Anschlüsse schaffen neben EWE Tel die Unternehmen Vodafone und Deutsche Telekom.