Bis 2014 will die Deutsche Bahn in Bremen und im Nordwesten rund 120 Millionen Euro investieren. Y-Trasse soll 2020 fertiggestellt sein.

Bremen. Die Deutsche Bahn will groß investieren und auch Bremen und der Nordwesten werden davon profitieren und ein Stück vom Kuchen abbekommen. Bis 2014 sollen rund 120 Millionen der bundesweit vorgesehenen 41 Milliarden Euro in die Bahn-Infrastruktur in Bremen und im Nordwesten fließen. Bremen sei ein ausgesprochen wichtiger Standort für die Bahn, sagte Bahn-Chef Rüdiger Grube am Montag nach dem Bremer Bahngipfel.

Auch die Planungen der seit Jahrzehnten diskutierten Y-Trasse sollen nach seinen Worten jetzt beginnen. Die Neubaustrecke zwischen Hannover und Hamburg, von der ein Ast nach Bremen führen soll, könne bis 2020 fertig sein, sagte Grube. 19 Millionen Euro stünden für die Planung bereit. Die Y-Trasse sei ein gemeinsames Projekt aller Bundesländer im Norden, sagte Grube. „Endlich ziehen mal alle an einem Strang.“ Er rechnet mit einer Zeit von fünf Jahren für den Planfeststellungsbeschluss und weiteren rund fünf Jahren Bauzeit. Der zweigleisige Ausbau der Strecke Oldenburg-Wilhelmshaven für den JadeWeserPort werde 2012 abgeschlossen sein.

„Wir haben das zugesagt und sind voll im Plan“, sagte Grube. Die Elektrifizierung der Strecke werde aber nicht fertig sein, wenn der Tiefwasserhafen am 5. August 2012 wie geplant in den Betrieb geht. Das könne 2014 realisiert sein, vorbehaltlich der Finanzierung des dritten Abschnitts in Oldenburg. „Dort gibt es besondere Vorstellungen und es wird noch einige Gespräche geben“, sagte Grube. Die Stadt verlange in einem Abschnitt eine Höherlegung des Bahnkörpers. Grube schloss in dem Fall eine Verschiebung bis 2016/17 nicht aus.

Ein besonderes Augenmerk legt die Bahn bei ihren Investitionen auf den Lärmschutz. Nicht nur Lärmschutzwände sollen errichtet werden. Für direkte Anwohner an Gleisen stehen Gelder für Baumaßnahmen am Haus wie Lärmschutzfenster bereit. Gerade der Ausbau des Bahnknotens Bremen dürfe nicht zulasten der Anwohner gehen, sagte Grube. Doch auch die Bahn selber will leiser werden, etwa durch den Einsatz besonders leiser „LL-Bremsen“. Künftig würden keine Waggons ohne diese Bremse mehr bestellt, kündigte Grube an. Nach den Worten von Bremens Umweltsenator Reinhard Loske (Grüne) wäre die LL-Bremse ein „Quantensprung“ und würde die Lärmemission um 50 Prozent reduzieren.

Die neue Technik sei aber vom Eisenbahnbundesamt noch nicht zugelassen. Neuerungen plant die Bahn zudem beim Ticketkauf. „Der Fahrkartenautomat wird mit der Zeit der Vergangenheit angehören“, sagte Grube. Das Handy werde mit einem Chip ausgestattet, der es ermöglicht, die Reiseroute festzustellen. Die Abrechnung der Bahnfahrten erfolge dann Ende des Monats. Erste Feldversuche gebe es bereits in Brandenburg/Berlin. „Das ist keine Vision, das wird die neue Technologie sein.“ Langfristig werde es dann keine Schlangen mehr am Fahrkartenautomaten geben.