Die Große Schleuse Nord wurde bis auf weiteres gesperrt, wie die Wasserschutzpolizei mitteilt. Zwei Kammern seien beschädigt.

Brunsbüttel. Ein Tankschiff hat im Nord-Ostsee-Kanal ein Schleusentor in Brunsbüttel gerammt. Die Große Schleuse Nord wurde dabei beschädigt und war zunächst gesperrt, wie Gesa Völkl, Amtsleiterin des Wasser- und Schifffahrtsamtes Brunsbüttel am Montag mitteilte. Der Schiffsverkehr wurde über die Große Schleuse Süd umgeleitet. Auf der Elbe lagen bis Mittag noch drei Schiffe auf Reede wegen des Unfalls, im Nord-Ostsee-Kanal lief laut Völkl der Schiffsverkehr aber wieder ohne größere Beeinträchtigungen.

An dem Schleusentor seien zwei Kammern beschädigt worden. Taucher seien zur provisorischen Reparatur im Einsatz. Falls die Arbeiten gelingen, könnte am Abend das Schleusentor wieder in Betrieb genommen werden. Menschen waren nicht zu Schaden gekommen und aus dem Schiff waren keine Schadstoffe ausgelaufen. Das 7900 BRZ große Schiff habe Schmieröl geladen, sagte Völkl.

Die 126 Meter lange „Crystal Topaz“ hatte nach Angaben der Wasserschutzpolizei das Schleusentor mit geringer Geschwindigkeit bei der Einfahrt gerammt. Der materielle Schaden an dem Schleusentor liege im sechsstelligen Bereich, die tatsächlichen Schäden werde man erst feststellen können, wenn das Tor ins Dock komme.

Der Unfall hat laut Völkl noch einmal deutlich gemacht, wie dringend Brunsbüttel ein eigenes Torinstandsetzungsdock benötige. Dafür gebe es zwar inzwischen einen Planfeststellungsbeschluss, das Dock dürfte aber voraussichtlich erst 2012 fertig werden. Jetzt sei man auf die wenigen Werften angewiesen, die solch tiefe Schleusentore aufnehmen könnten. So könne es unnötig lange dauern, bis das Tor repariert werde.