Einer Studie zufolge benötigt der Flughafen in Rostock-Laage eine tägliche Verbindung an ein internationales Luftdrehkreuz.

Schwerin. Um für Passagiere aus dem Land attraktiver zu werden, braucht der Flughafen in Rostock-Laage laut einer Studie mindestens eine tägliche Verbindung zu einem internationalen Luftdrehkreuz. Flughafen und Politik seien gefordert, sich für eine ganzjährige tägliche Verbindung von Rostock nach Frankfurt/Main intensiv einzusetzen, heißt es in einem Gutachten für ein norddeutsches Luftverkehrskonzept, das die Verkehrsminister der Nordländer bei der Firma Uniconsult in Hamburg in Auftrag gegeben hatten.

Das Schweriner Verkehrsministerium veröffentlichte die Untersuchung am Donnerstag in Schwerin. Bisher nutzen die meisten Fluggäste aus Mecklenburg-Vorpommern die besser angebundenen Airports in Hamburg oder Berlin. Der defizitäre Flughafen Rostock-Laage ist dringend auf eine Steigerung seiner Passagierzahlen angewiesen.

+++ Rostock-Laage auch 2012 im Streckennetz der Lufthansa +++

Die Linie dürfe aber nicht subventioniert werden, warnen die Gutachter. Dann sähe sich die betreffende Fluggesellschaft nicht unter Druck, für genügend Passagiere zu werben. Diese Erfahrung sei zum Beispiel mit der bis 2009 existierenden täglichen Verbindung nach München gemacht worden. Wenn es gelinge, den Airport Laage besser als Zubringer zu etablieren und mehr Touristenflüge zu organisieren, könne die Zahl der Passagiere von jetzt 224 000 (2011) auf 800 000 im Jahr 2030 steigen.

Für den Flughafen Heringsdorf sehen die Gutachter gute Entwicklungschancen als Zielort von Ostsee-Ferienflügen. Bis zum Jahr 2030 könnten die Fluggastzahlen auf rund 40 000 verdoppelt werden. Bis zu 70 000 Passagiere seien möglich, wenn Pauschalflugreisen organisiert würden.

Dem Flughafen Parchim bescheinigt die Studie gute Voraussetzungen für den Luftfrachtverkehr dank der 3000 Meter langen Start- und Landebahn und der Nachtflugerlaubnis. Eine genauere Zukunftsprognose geben die Gutachter nicht ab. „Inwiefern das Verkehrsvolumen zukünftig steigt, ist aktuell unklar“, heißt es. Der Flughafen wurde 2008 an einen chinesischen Investor verkauft, der aktuell einen neuen Tower errichtet.

Der kleine Ostseeflughafen Stralsund-Barth könnte der Untersuchung zufolge künftig Bedeutung für die Offshore-Industrie erlangen. Die Windräder auf See müssten regelmäßig gewartet werden, wozu auch Helikopter eingesetzt würden. Allerdings müsse es gelingen, das Ruhebedürfnis der Urlauber mit dem Luftverkehr zu vereinbaren. Hierfür müssten geeignete An- und Abflugrouten definiert werden, heißt es.

Mit Material von dpa