Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung bestätigt eine “schwere Störung“ im Luftraum. Airbus und Frachtflieger begegneten sich.

Hannover/Hamburg. Ein Airbus auf dem Weg nach Italien und ein Frachtflugzeug sind im Januar südlich von Hannover beinahe zusammengestoßen. Die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) in Braunschweig bewertete diesen Zwischenfall am Dienstag als „schwere Störung“.

Der Airbus war nach einem Bericht der in Hannover erscheinenden „Neuen Presse“ von Hannover aus am Abend des 11. Januars auf dem Weg nach Venedig. An Bord waren 41 Fluggäste und 5 Besatzungsmitglieder. Das in Irland zugelassene Frachtflugzeug mit zwei Besatzungsmitgliedern kam von Köln und wollte nach Hamburg. Der Airbus, in dem bis zu 144 Menschen Platz finden können, war noch im Steigflug, als sich der Vorfall nach BFU-Angaben am 11. Januar um 20.03 Uhr in etwa 6000 Metern Höhe ereignete. Auf dem Anzeigegerät einer Fluglotsin war dem Untersuchungsbericht zufolge eine Warnmeldung erschienen. Zu diesem Zeitpunkt habe der Abstand zwischen beiden Flugzeugen noch sieben nautische Meilen (rund 13 Kilometer) betragen, sie näherten sich auf 1,9 nautische Meilen (rund 3,5 Kilometer) an. Der Pilot des Airbusses habe angegeben, dass es keinen Sichtkontakt zu dem Frachtflugzeug gegeben habe.

Die 31 Jahre alte Radarlotsin hatte den Piloten nach Angaben eines Sprechers der Deutschen Flugsicherung Anweisungen gegeben. Diese hätten aber nicht entsprechend gehandelt. „Wenn sie richtig reagiert hätten, wäre es nicht dazu gekommen“, sagte der Sprecher. Dadurch, dass der eine Pilot das andere Flugzeug gesehen habe, sei die Situation nicht mehr so gefährlich gewesen.

Bis ein endgültiger Untersuchungsbericht vorliegt, könne etwa ein Jahr vergehen, sagte BFU-Flugunfall-Experte Christian Blanke. Die BFU gebe darin dann Sicherheitsempfehlungen. „Andere Konsequenzen gibt es nicht.“

(dpa)