Bisher haben die Ermittler nur wenig preisgegeben. Das Mädchen war am Samstag mit einem gleichaltrigen Freund unterwegs. „Ich gehe davon aus, dass sie sich schon länger kannten“, sagt eine Polizeisprecherin. Als die Elfjährige nicht nach Hause kommt, macht sich die Mutter auf die Suche. Nach Medienberichten findet sie am Parkhaus das Fahrrad ihres Kindes. Mit einem Wachmann entdeckt sie später die Leiche ihrer Tochter auf dem Sandboden unter einer Stahltreppe.
Emden. Viele Menschen in Emden können es immer noch nicht fassen: „So ein Verbrechen kennen wir hier in Ostfriesland sonst nur aus dem Fernsehen“, sagt ein älteres Ehepaar am Montag. Im „City Parkhaus am Wasserturm“ war am Samstag im Treppenhaus hinter einem Notausgang die Leiche eines elfjährigen Mädchens gefunden worden. Vor dem Gebäude legen Passanten Blumen ab, Kerzen werden entzündet. Von dem unbekannten Täter fehlt jede Spur, auch die Details liegen noch weitgehend im Dunkeln.
Bisher haben die Ermittler nur wenig preisgegeben. Das Mädchen war am Samstag mit einem gleichaltrigen Freund unterwegs. „Ich gehe davon aus, dass sie sich schon länger kannten“, sagt eine Polizeisprecherin. Als die Elfjährige nicht nach Hause kommt, macht sich die Mutter auf die Suche. Nach Medienberichten findet sie am Parkhaus das Fahrrad ihres Kindes. Mit einem Wachmann entdeckt sie später die Leiche ihrer Tochter auf dem Sandboden unter einer Stahltreppe.
„Es war eindeutig ein Gewaltverbrechen. Das belegen die Auffindesituation und das Ergebnis der Obduktion,“ sagt Polizeisprecherin Angelika Grüter. Viel mehr wollen Polizei und Staatsanwaltschaft mit Blick auf die laufenden Ermittlungen nicht sagen. Das eröffnet Raum für Spekulationen: War es vielleicht auch ein Sexualdelikt? Hinweise auf den Täter könnten Videobilder der Überwachungskameras im Parkhaus liefern. Unklar ist auch noch, was der Freund des Mädchens mitbekommen hat.
Gegen Mittag durchsuchen zahlreiche, aus Oldenburg herbeigerufene Polizisten das Parkhaus und die Grünstreifen in der Umgebung. Direkt neben dem Eingang verfolgen Kinder durch eine Schaufensterscheibe die Szenerie. Dort ist der Kinderhort eines Sportcenters, in dem Eltern ihre Kinder während ihrer Fitnessübungen beaufsichtigen lassen.
„Hier ist in zehn Jahren noch nie etwas passiert, da gab es nicht einen Kratzer am Auto“, sagt der Leiter des Sportcenters, Johannes Podeschwa. Das Parkhaus sei immer sehr sicher und gut überwacht. Das Treppenhaus werde zwar nicht überwacht, aber die Ein- und Ausgänge. „Dort müssen Täter und Opfer vorbei gekommen sein.“ Am Samstagabend habe er sein Geschäft verlassen und die Ermittler der Spurensicherung gesehen: „Vorher haben wir nichts mitbekommen. Die Wände zum Parkhaus sind sehr dick.“
Die Unsicherheit vieler Eltern kann Podeschwa gut nachvollziehen: „Als Vater von fünf Kindern frage ich mich jetzt auch: Wie sicher sind meine Kinder?“