Die IG Metall war mit einer Forderung von 6,5 Prozent mehr Geld in die Gespräche mit den Arbeitgebern gegangen. Die lehnen strikt ab.

Hannover. Die erste Runde der Tarifverhandlungen für die rund 80.000 Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie in Niedersachsen ist am Dienstag ohne Ergebnis geblieben. Die Verhandlungen wurden vertagt und sollen am 21. März in Braunschweig fortgesetzt werden. Die IG Metall war mit einer Forderung von 6,5 Prozent mehr Geld in die Gespräche mit den Arbeitgebern gegangen. Der Präsident des Arbeitgeberverbandes NiedersachsenMetall, Wolfgang Niemsch, sprach von einer „deutlichen Diskrepanz über die Einschätzung der wirtschaftlichen Situation“.

Der IG-Metall-Bezirksleiter Hartmut Meine zeigte sich nach den Gesprächen in Hannover „ernüchtert“. Die Forderung nach 6,5 Prozent mehr Gehalt habe NiedersachsenMetall „strikt zurückgewiesen“, sagte er. Auch hinsichtlich verbesserter Bedingungen für Leiharbeiter und eine unbefristete Übernahme aller Auszubildenden habe es keine Einigung gegeben. Einzig bei der geforderten Einstiegsqualifizierung „könnte man sich verständigen“, sagte er.

Niemsch sagte, als Basis für eine Einigung müsse der Jahreszeitraum von 2008 bis 2011 zugrunde gelegt werden. Mit einem „Produktionszuwachs von 0,4 Prozent und bereits zuvor gestiegenen Gehältern um neun Prozent“ würden weitere Gehaltsforderungen von 6,5 Prozent „über das Ziel hinausschießen“, sagte er. Ein eigenes Angebot zu einer Gehaltserhöhung könne NiedersachsenMetall noch nicht abgeben. Als grobe Orientierung bezog sich Niemsch jedoch auf die bereits abgeschlossenen Verhandlungen in der Stahlindustrie, in der die Anpassung „unter 3,8 Prozent“ gelegen habe.

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Bei der geforderten Einstiegsqualifizierung für Jugendliche sei man in den Verhandlungen auf einem guten Weg, sagte Niemsch. Eine unbefristete Übernahme aller Auszubildenden lehnte er aber ab. Wer etwa Minderqualifizierte in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis übernehme, stelle einen „Rentenvertrag für gescheiterte Hauptschüler“ aus, sagte Niemsch. Die Tarifverhandlungen werden am 21. März in Braunschweig fortgesetzt. Die IG Metall hat die Arbeitgeberseite aufgefordert, dort „konstruktive eigene Vorschläge“ vorzustellen. (dapd/abendblatt.de)