Kiel will an 500 Gebäuden Warnschilder anbringen und ein Zeichen gegen rechts setzen

Kiel. Mit einer bundesweit einzigartigen Aktion zeigt Schleswig-Holsteins Landeshauptstadt Flagge gegen Rechtsextremismus. Kiels Oberbürgermeister Torsten Albig (SPD) brachte am Freitag am Rathaus das erste von 500 Schildern ("Kein Ort für Neonazis") an. Die gelben Blechplaketten (20 x 30 Zentimeter) sollen an Gebäuden stadtweit und dauerhaft deutlich machen, dass Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus in Kiel keinen Platz haben.

"Wir werden nicht akzeptieren, dass sich Menschen aus rassistischer Verblendung gegen Menschen wenden", sagte Albig. Die Aktion, die von Kirchen, Gewerkschaften und Hochschulen unterstützt wird, war bereits vor den Anschlägen der Zwickauer Terrorzelle geplant und kostet 4000 Euro.

Im Februar hatte sich die Kieler Ratsversammlung in einer Resolution gegen politischen Extremismus und von NPD-Funktionären angemeldete Demonstrationen Ende März in Lübeck und Anfang Mai in Neumünster ausgesprochen. Die einzige Gegenstimme kam vom einem NPD-Ratsherrn. Die NPD bestätigte, dass sie zur Landtagswahl am 6. Mai antreten will. Bei der Wahl 2009 hatte die NPD mit 0,9 Prozent den Einzug in den Landtag ebenso verfehlt wie eine Wahlkampfkostenerstattung (ab 1,0 Prozent).