Bei der Inventur wurden alle Tiere im Zoo Hannover gemessen und gewogen. Zur Zeit beherbergt der Tierpark 3.374 Tiere und 229 Arten.

Hannover. Die jährliche Inventur im Zoo Hannover ist abgeschlossen. Die zehn Monate alte Spinnenschildkröte Klaus-Bärbel lugt scheu aus ihrem Gehäuse hervor. So ganz geheuer scheint es ihr auf der kleinen Waage bei Tierpfleger Dirk Bömer nicht zu sein. „34 Gramm wiegt Klaus-Bärbel“, gibt Bömer zu Protokoll. Völlig normal sei das für die kleineste Schildkrötenart der Welt in diesem Alter. Hingegen sei das Tier noch so jung, dass Bömer nicht sagen könne, ob er es mit einem Männchen oder Weibchen zu tun habe.

Wie Klaus-Bärbel wurden seit Ende 2011 alle Tiere im Zoo Hannover gezählt, vermessen und gewogen, um die jährliche Inventur abzuschließen. „Derzeit leben hier 3.374 Tiere und 229 Arten“, gibt Pressesprecherin Simone Hagenmeyer bekannt. Im Vergleich zum Vorjahr sind demnach vier Arten hinzugekommen. Dazu gehören ein Harzer Rotvieh, 24 nordafrikanische Rothalssträuße, fünf rote Varis und drei afrikanische Streifengnus. Acht Arten habe der Zoo hingegen verloren, weil sie gestorben sind oder an andere Tierparks abgegeben wurden.

Seltene Berberlöwen in Hannover geboren

Ebenso stolz wie auf die Geburt von Klaus-Bärbel ist der Zoo über den Zuwachs bei den Berberlöwen. „Seit dem 24. Februar haben wir zwei Löwen mehr bei uns“, freut sich Hagenmeyer. Weltweit gebe es nur 54 Exemplare der vom Aussterben bedrohten Art.

Während Löwen, Schildkröten, Elefanten und Zebras recht einfach zu zählen sind, gibt es Spezien, die die Tierpfleger wirklich herausfordern. „Unsere Flamingos lotsen wir an mehreren Tagen durch eine Schleuse zwischen ihrem Stall und dem Freigehege“, erklärt Hagenmeyer. So könnten sich die Tierpfleger sicher sein, dass 96 Vögel im Zoo leben. Fischschwärme würden hingegen nach längerer Beobachtung geschätzt.

Die Präriehunde verschlafen dagegen jede Inventur, die immer am Ende eines Jahres durchgeführt wird. Da zähle die Anzahl der Tiere, die vor ihrem Rückzug unter die Erde gesichtet wurden, sagt Hagenmeyer.

Wissenschaftliche Auswertung der Inventur

Alle erfassten Daten der Inventur werden von Zoologen wissenschaftlich ausgewertet. Zum einen könne so die Entwicklung des Tierbestandes in Hannover dokumentiert werden. Zum anderen dienen die Daten dazu, die Tierparks deutschlandweit miteinander zu vergleichen. Im Rahmen der Inventur werden auch jährlich die Besucherzahlen ermittelt. Mit mehr als 1,6 Millionen Gästen verzeichnet der Zoo Hannover einen neuen Rekord im Jahr 2011.

(dpa/abendblatt.de)