Biologen haben die Armleuchteralgen vor Mecklenburg-Vorpommerns Küste im flachen Wasser östlich der Insel Hiddensee entdeckt.
Hiddensee. Die Armleuchteralgen der Gattung Chara sind die Algen des Jahres 2012. Sie wurden von den Algenforschern der Sektion Phykologie der Deutschen Botanischen Gesellschaft ausgewählt, wie die Universität Greifswald am Montag mitteilte. Mit der Entscheidung werde eine Algengattung gewürdigt, von der 20 heimische Arten auf der Roten Liste der gefährdeten Organismen stünden.
Biologen der Universität Greifswald haben Armleuchteralgen vor Mecklenburg-Vorpommerns Küste im flachen Wasser östlich der Insel Hiddensee entdeckt.
Die heimischen der weltweit etwa 300 vorkommenden Chara-Arten leben meist im Süßwasser, wie in kalkreichen und nährstoffarmen Seen, erklärte die Algenforscherin Irmgard Blindow von der Biologischen Station Hiddensee der Uni Greifswald. Einige behaupteten sich auch im Brackwasser bei Salzgehalten zwischen Süßwasser und Meer. "Viele Chara-Arten sind Pioniere, die oft als erste neu entstandene Kleingewässer besiedeln“, sagte Blindow.
Ihren deutschen Namen verdanken Chara und die Pflanzenfamilie der Characeen ihrem kandelaberartigen Aussehen. Im englischen Sprachraum habe sich dagegen die Bezeichnung stonewort (Steinkraut) etabliert - wegen der dicken Kalkkrusten, die sich in hartem Wasser auf den Algen bilden können.
Da immer mehr Gewässer mit Nährstoffen belastet seien, stünden die meisten Chara-Arten auf der Roten Liste der gefährdeten Lebewesen, so Blindow weiter. Die Empfindlichkeit der Armleuchteralgen gegenüber Nährstoffen nutzten Biologen auch, um auf die Wasserqualität zu schließen. "Wo Armleuchteralgen vorkommen, ist die Welt noch in Ordnung.“ (dpa/dapd)