Die niedersächsische Gewerkschaft der Polizei (GDP) zeigte sich von dem Vorschlag der Kenntlichmachung wenig begeistert.

Hannover. Polizisten in Niedersachsen sollen künftig ein Namensschild oder eine Dienstnummer auf der Kleidung tragen. Dies fordert die Linksfraktion in einem Antrag, den sie in der kommenden Woche in den Landtag einbringen möchte. „Wir wollen, dass ab 1. Januar 2011 alle Polizisten auch bei Demonstrationen und anderen Großeinsätzen kenntlich sind“, sagte Pia Zimmermann, innenpolitische Sprecherin der Fraktion, am Donnerstag in Hannover. In Berlin seien damit schon positive Erfahrungen gemacht worden. Auf diese Weise könne ein Vertrauen in die Polizei bewahrt werden, welches durch anonymisierte Großaufgebote gefährdet sei.

Vor eineinhalb Jahren hatten die Grünen in Niedersachsen ebenfalls eine Kennzeichnung von Polizisten gefordert. Die niedersächsische Gewerkschaft der Polizei (GDP) zeigte sich von dem Vorschlag wenig begeistert. „Insbesondere bei geschlossenen Einsätzen sind wir strikt gegen eine Kennzeichnungspflicht“, sagte Bernhard Witthaut, stellvertretender Bundesvorsitzende der GDP. Die Polizisten würden dann noch mehr denunziert, indem nach Einsätzen grundlos Strafanzeigen oder Disziplinarverfahren gegen sie eingereicht würden. „Wir sind auch so in der Lage, jederzeit herauszufinden, wer wann wo was gemacht hat“, sagte Witthaut. Möglich sei dies durch spezielle taktische Kennzeichen an den Helmen der Einsatzkräfte. Bei Polizeistreifen würden viele Beamte bereits freiwillig ein Namensschild tragen.