Ein Rocker der “Hells Angels“ war auf dem Weg von Quickborn ins Kieler Gefängnis. Weil seine Kollegen ihn begleiteten, griff die Polizei ein.
Kiel. Mit einem Großaufgebot hat die Polizei am Montag in Kiel einen Konvoi der „Hells Angels“ gestoppt und diverse Hieb- und Stichwaffen beschlagnahmt. Die Rocker begleiteten ein Mitglied des Motorradclubs zum Gefängnis in Kiel. Dort sollte der Mann eine durch ein Hamburger Gericht angeordnete Ordnungshaft antreten. Insgesamt wurden an einer Kreuzung in der Innenstadt elf Autos mit 21 Insassen durchsucht, wie die Polizei mitteilte.
Die Rocker hatten sich in den Morgenstunden von Quickborn aus auf den Weg nach Kiel gemacht. Es bestand der Verdacht, dass die Wagen im Konvoi durch das Stadtgebiet gelenkt werden sollten. Zur Verhinderung von Rechtsverletzungen stoppten Einsatzkräfte aus Kiel und Eutin die Autos am Ende der Autobahn 215. Bei der Durchsuchung stellten die Polizisten eine Machete, drei Einhandmesser und zwei Teleskopschlagstöcke sicher.
Die Beamten schrieben vier Anzeigen wegen Verstößen gegen das Waffengesetz und eine Anzeige wegen des Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz. Die Kontrolle war nach rund einer Stunde beendet.
Am Donnerstag will sich Schleswig-Holsteins Innenminister Klaus Schlie (CDU) mit Bürgermeistern von Städten und Gemeinden treffen, um eine gemeinsame Strategie gegen Kriminalität von Rockergruppen zu entwickeln. Erst vor etwa eineinhalbWochen attackierten mehrere „Bandidos“ in der Innenstadt von Flensburg ein Mitglied der rivalisierenden „Hells Angels“ mit Äxten und Eisenstangen.