Razzia bei den “Hells Angels“: Die Polizei hat das Rostocker Klubhaus der Rocker-Gruppe durchsucht. Es gab Hinweise auf den Handel mit Potenzmitteln.
Rostock.. Das Klubhaus der Rocker-Gruppe „Hells Angels“ in Rostock ist am Donnerstag von der Polizei durchsucht worden. In dem Haus soll mit potenzsteigernden Mitteln gehandelt worden sein, die in Deutschland nicht zugelassen sind. Ein Sprecher des Landeskriminalamts (LKA) in Rampe bei Schwerin sagte, dass Beweismittel beschlagnahmt worden seien. Worum es sich dabei handelt, wollte er unter Hinweis auf die Ermittlungen nicht sagen.
Auch die Polizei in Nordrhein-Westfalen geht derzeit offensiv gegen die Rockerbanden „Hells Angels“ und „Bandidos“ vor. Bislang wurden 1300 Personen und 600 Fahrzeuge überprüft. Die Staatsanwaltschaft leitete elf Strafverfahren ein, gegen einen Rocker erging Haftbefehl. Polizeibeamte beschlagnahmten zahlreiche Schusswaffen, Messer, Baseballschläger und Schlagstöcke. Diese Zwischenbilanz zog Innenminister Ingo Wolf (FDP) am Donnerstag im Landtags-Innenanschuss. „Die Polizei wird alles tun, um auch in Zukunft Gewalt- und Straftaten aus diesem Milieu zu unterbinden“, versicherte Wolf. Die intensiven Kontrollen im Rockermilieu dauerten an. Hintergrund für die intensiven Kontrollen im Rockermilieu ist eine Eskalation der Gewalt zwischen den Banden nach der Ermordung eines „Bandidos“-Rockers Anfang Oktober. Täter soll ein Mitglied der „Hells Angels“ sein.
Unterdessen sucht die Polizei drei Monate nach dem Mord an einem Berliner Motorradrocker nach einem mutmaßlichen Hells-Angels-Mitglied aus Brandenburg. Der Beschuldigte sei Anfang 30 und wohne in Eberswalde, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Berlin, Martin Steltner, am Donnerstag. „Wo er sich aufhält, wissen wir nicht.“ Mitte August war ein 33-jähriger Rocker auf offener Straße erschossen worden. Das Opfer soll ein früheres Mitglied der „Hells Angels“ gewesen sein, das zu den „Bandidos“ übergelaufen war. Demnach könnte es sich bei dem Mord um einen Racheakt handeln.