In der Klinik wird ein Säugling wegen der Grippe behandelt. Kürzlich war der Kreißsaal wegen eines Infektionsverdachts geschlossen worden.

Lübeck/Bad Oldesloe. Der kleine Junge sei mit einer minimalen Dosis des Grippemittels Tamiflu behandelt worden, es gehe ihm gut, sagte der Sprecher des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein, Oliver Grieve. Das Baby war am Wochenende von der Entbindungsstation der Asklepiosklinik in Bad Oldesloe (Kreis Stormarn) nach Lübeck verlegt worden, weil es hohes Fieber und Grippesymptome hatte.

Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts in Berlin ist das der erste bekanntgewordene Fall eines mit dem H1N1-Virus infizierten Säuglings. UKSH-Sprecher Grieve wies die Darstellung des Geschäftsführers der Oldesloer Klinik, Achim Rogge, zurück, die Lübecker hätten das Kind nicht aufnehmen wollen. „Das Lübecker Gesundheitsamt hatte einen Aufnahmestopp für infizierte Patienten verhängt, so dass wir zunächst mit dem Amt Rücksprache halten mussten. Wir haben aber von Anfang an die Bereitschaft signalisiert, das erkrankte Baby aufzunehmen“, sagte Grieve.

Nach bisherigen Erkenntnissen ist das H1N1-Virus, das am Wochenende für eine vorübergehende Schließung der Lübecker Entbindungsstation geführt hatte, durch zwei schwangere Patientinnen aus Bad Oldesloe nach Lübeck gelangt. Sie waren wegen vorzeitiger Wehen in die Uniklinik in Lübeck verlegt worden, ohne dass ihre Grippeinfektion bekannt war.

Nach Angaben der Asklepiosklinik Bad Oldesloe ist die Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe der Klinik inzwischen geschlossen worden. Dort hatten sich nach Klinikangaben bis Montagabend drei Mitarbeiter mit Grippesymptomen krankgemeldet, bei einem ist das H1N1-Virus inzwischen nachgewiesen. Im UKSH in Lübeck, wo die Geburtsstation seit Montag wieder geöffnet ist, gibt es inzwischen zwei neue Fälle von Schweinegrippe. Nach Angaben Grieves wurde in der Orthopädie bei einem Arzt und einer Patientin das Virus nachgewiesen. (dpa)