Mehr als 5000 zumeist junge Menschen waren einem Aufruf im Internet gefolgt und feierten am Sonnabend auf Sylt eine Riesenstrandparty. Die Polizei sprach von der bislang größten unorganisierten Beachparty der Westküste. Die meisten der früher oder später angetrunkenen Besucher kamen aus Schleswig-Holstein und Hamburg und feierten bis tief in die Nacht.

Westerland. Sonne, Strand und Saufen bis zum Umfallen: Mehr als 5000 Partyfans haben am Sonnabend nach einem Internet-Aufruf die Nordseeinsel Sylt geentert und eine große Strandfete in Westerland gefeiert. Es sei die bislang größte unorganisierte Beachparty der Westküste, sagte die Polizei. „Wir haben Cola-Korn in Plastikflaschen. Den ersten Korn habe ich um halb elf getrunken“, sagte Sandra (27), die mit Initiator Christoph Stüber um 14.39 Uhr mit dem Zug aus Schleswig in Westerland angekommen war. Die meisten der früher oder später angetrunkenen Besucher kamen aus Schleswig-Holstein und Hamburg und feierten bis tief in die Nacht.

Nachdem sich seine Freundin von ihm getrennt hatte, hatte der 26 Jahre alte Stüber aus Busdorf bei Schleswig eigentlich nur eine Party mit rund 100 Bekannten feiern wollen und dazu einen Aufruf auf einer Internet-Seite gestartet – mehr als 13.000 Menschen meldeten sich zur Party an. Spontan ließen ihn seine „Fans“ bei seiner Ankunft hochleben. Gegen 20.00 Uhr zog die Menge vom Bahnhof an den Strand. „Ich bin erleichtert, dass es bisher so friedlich war“, betonte Stüber am Abend. Für den zuvor Arbeitslosen hat sich der Aufruf gelohnt. Durch seine Medienpräsenz habe er einen Job in einer Redaktion eines Monatsmagazins bekommen, erzählte er.

Die Party folgt dem Prinzip des „Flashmob“, es gibt also keinen Veranstalter und jeder kann spontan teilnehmen. Bereits im Vorfeld hatte der Aufruf für Aufsehen gesorgt: Die Polizei war in Alarmbereitschaft und hatte Verstärkung vom Festland geordert, die Deutsche Bahn und Nord-Ostsee-Bahn warnten für den gesamten Tag vor überfüllten Zügen. Bis zum späten Abend blieb die Veranstaltung jedoch weitgehend friedlich.

Gegen 22 Uhr habe es allerdings eine erste Schlägerei gegeben, teilte die Polizei mit. Dabei sein eine Person verletzt worden. Der Täter wurde nach Polizeiangaben festgenommen. "Besorgniserregend ist weiterhin die hohe Anzahl der bisher festgestellten, zum Teil erheblich alkoholisierten Teilnehmer", erklärte die Polizei am späten Sonnabendabend wörtlich.

Die Sylter hatten sich auf das Ereignis eingestellt. „Unsere Lager sind voll. Wir gehen davon aus, dass 13 000 Menschen hier gleichzeitig einen Hamburger bestellen“, sagte ein Mitarbeiter eines Schnellrestaurants in der Fußgängerzone. Die Gemeinde stellte Rettungsschwimmer und Sanitätszelte bereit, das Krankenhaus wurde vorbereitet. Zudem seien rund 20 mobile Toiletten aufgestellt worden, sagte der Sylter Ordnungsamtsleiter Hans Wilhelm Hansen.

Die ersten 500 jungen Menschen waren nach Polizeiangaben bei Wind und sonnigem Wetter bereits am Morgen auf Sylt angekommen und mit Alkohol und lauter Musik durch die Fußgängerzone gezogen. Maren aus Hamburg sagte bei ihrer Ankunft: „Wir wollen feiern und eine Riesen-Party mit vielen Leuten.“ Die 22-Jährige war bereits am Freitag losgefahren und hatte bei Freunden in Bredstedt übernachtet.