Wer überlegt zu bauen, zu kaufen oder zu modernisieren, sollte den Rat der Experten nutzen. Alle Angebote sind kostenlos. Zu aktuellen Bauvorhaben und Grundstücken im Hamburger Stadtgebiet wird zudem informiert

Den 25. April sollten sich alle Bau- und Kaufinteressenten rot im Kalender anstreichen. Am kommenden Sonnabend findet von 10 bis 17 Uhr der „Tag des Eigenheims“ im Besenbinderhof 31 (Nähe Hauptbahnhof) statt. Hier hat die Hamburgische Investitions- und Förderbank IFB ihren Geschäftssitz. Sie organisiert seit vielen Jahren schon diesen Tag des Eigenheims einmal jährlich in der Hansestadt. „Wer sich auf den Weg zu den eigenen vier Wänden aufmachen will, für den ist der Tag des Eigenheims eine gute Gelegenheit, Informationen und Beratung aus erster Hand zu bekommen“, sagt Gerd ­Oncken, Leiter des Bereichs Immobilienfinanzierung bei der IFB von Privatkunden.

Informiert wird aber auch zum Thema energetische Modernisierung, zu Fördermitteln und freien Baugrundstücken im Stadtgebiet. 45 Aussteller werden insgesamt vor Ort sein, 20 davon sind Bauträger, die aktuelle Angebote präsentieren.

Heinrich Stüven, Vorsitzender des Grundeigentümerverbandes Hamburg, und Christian Schmidt-Burgk, Baufinanzierungsexperte der Verbraucherzentrale Hamburg, gehören zu den Referenten, die an diesem Tag viele wertvolle Tipps zu Immobilienkauf und Finanzierung bereithalten. Stüven kommt dabei gleich mehrfach zum Einsatz: Um 12.15 Uhr und 15.30 Uhr referiert er unter dem Titel „Augen auf beim Häuserkauf: Immobilienkauf- und Bauverträge“ über mögliche Fallstricke auf dem Weg zum selbstgenutzten Wohneigentum.

„In beiden Vorträgen werde ich versuchen, ein Problembewusstsein bei den Menschen zu schaffen“, sagt der Jurist. Die Erfahrung zeige nämlich nur allzu oft: Sobald sich Bau- oder Kaufwillige mit einem Projekt identifizieren und es unbedingt erwerben wollen, „werden die Augen vor möglichen Gefahren geschlossen". Es werde gekauft oder gebaut, ohne vorher die Verträge oder die Bausubstanz kritisch von einem Dritten begutachten zu lassen. „Dabei sind die Kosten für eine solche Begleitung vergleichsweise gering gegenüber den Schäden, die sich fast immer ohne eine solche Begleitung durch einen Sachverständigen einstellen.“ Eine bautechnische Beratung biete sein Verband beispielsweise schon für 69 Euro die Stunde an.

Unterschätzt werde von vielen auch die Notwendigkeit, sich intensiv mit Planungen zu befassen. „Dazu gehört auch die Frage, wie viele Steckdosen brauche ich in Küche, Bad oder Schlafzimmer?“, sagt Stüven. Wer hier nicht aufpasse, müsse eventuell mit teuren Nachrüstungen rechnen, denn Verträge mit Hausanbietern sehen meist nur Minimalanforderungen vor.

Christian Schmid-Burgk macht indes auf eine andere Problematik aufmerksam, die möglicherweise vielen einen Strich durch die Rechnung macht: Will man von der IFB gefördert werden, dürfen bestimmte Einkommens- und Kostenobergrenzen nicht überschritten werden. „Die Grenze liegt bei etwa 400.000 Euro. Das ist vergleichsweise wenig, um in Hamburg Eigentum zu erwerben.“ Schließlich seien die Grundstückskosten ebenso gestiegen wie die fürs Bauen. „Für das Geld bekommt man in der Hansestadt mit Glück ein Reihenhaus.“ Die IFB Hamburg räumt auf Nachfrage ein, dass der Spielraum für Finanzierungen in der Tat eng sei, gleichwohl könnten insbesondere Familien mit Kindern von der Förderung profitieren. Auch biete sich die Chance, Angebote der IFB mit KfW-Mitteln zu ergänzen.

Eine Beispielrechnung: Eine vierköpfige Familie möchte ein IFB-Effizienzhaus 40 mit 130 Quadratmeter Wohnfläche bauen. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 450.000 Euro (inklusive Nebenkosten). Der Antragsteller bezieht ein Jahresbruttoeinkommen von 50.000 Euro, der Partner 5400 Euro. Zur Finanzierung bringt das Paar 70.000 Euro Eigenkapital ein und entscheidet sich für eine Kombination aus IFB-Baudarlehen mit dem KfW-Programm „Energieeffizient Bauen“ und einer Hypothek zu marktüblichen Konditionen bei der Hausbank. „Abzüglich der Zuschüsse hat die Familie so noch eine monatliche Anfangsbelastung von deutlich unter 1000 Euro zu tragen“, rechnet Oncken vor.

Unabhängig vom Einkommen und den Kosten der Immobilie vergibt die IFB Hamburg in Kooperation mit Kreditinstituten auch Darlehen als Nachrangfinanzierung. „Da steigen wir in die Finanzierung ein, um diese abzurunden“, erläutert Oncken. Durch dieses Angebot gemeinsam mit der KfW könne auch der Erwerb einer Bestandsimmobilie finanziert werden. „Das KfW-Wohneigentumsprogramm lässt sich damit beispielsweise auf insgesamt 100.000 Euro aufstocken“, sagt Onken. „Eine andere Variante ist die Zinsfestschreibung über eine Laufzeit von 25 Jahren“, sagt Oncken. Die IFB werde hierbei nur im Auftrag der kooperierenden Kreditinstitute tätig und sichere eine Bearbeitung innerhalb von fünf Arbeitstagen zu. „2013 wurden so 686, ein Jahr später bereits 1540 Fälle finanziert“, sagt Oncken.

Unabhängig vom Einkommen fördert die IFB Hamburg auch die energetische Modernisierung und Maßnahmen zum Zwecke der Barrierefreiheit.

, um Wohnraum für behinderte und ältere Menschen geeignet machen. Die Förderung besteht aus pauschalen Bauteilzuschüssen von maximal 15.000 € pro Wohnung. Dabei müssen bestimmte Einkommensgrenzen eingehalten werdenMehr zum Vortragsprogramm des Aktionstages
unter www.ifbhh.de