Mit einigen Tricks lassen sich die Energiekosten senken. Wie die aussehen, erläutern Experten aus Hamburg kostenlos. Die Verbraucherzentrale bietet zusätzlich einen Vortrag zum richtigen sparen.
Zum Jahresende wird es vielen Menschen bewusst, wie sehr die Stromkosten die Haushaltskasse belasten – jedenfalls wenn Energiespartipps im eigenen Haushalt noch nicht umgesetzt wurden. Die sehen beispielsweise vor, den Kühlschrank nicht direkt neben den Ofen zu stellen. Welche kleinen Veränderungen darüber hinaus die Ausgaben für Energie spürbar senken können, erläutern zwei Expertinnen der Verbraucherzentrale Hamburg in einem kostenlosen Vortrag am 13. November in der Geschäftsstelle, Kirchenallee 22.
Die Referentin Stefanie Bender und Nathalie Gohl, Beraterin für Neu-Hamburger, werden dort aufzeigen, wie sich bis zu 300 Euro durch energieeffiziente Geräte und einen bewussteren Umgang mit Energie im Haushalt einsparen lassen. Die Grafik (r.) der deutschen Energieagentur (dena) geht sogar von Einsparmöglichkeiten in Höhe von 422 Euro im Jahr aus.
Wie Nathalie Gohl betont, kann sich insbesondere für Neu-Hamburger der Wechsel zu einem Stromanbieter auszahlen. „Wer gerade umgezogen ist, landet sehr schnell beim Grundversorger im teuren Basistarif. Das wird meist erst mit der ersten Stromrechnung schmerzlich bewusst, die eine üppige Nachzahlung mit sich bringt.“
Den meisten Menschen sei gar nicht bewusst, wo Energie unnötig verbraucht werde, ist die Beobachtung von Birgit Holfert, Expertin der Energieberatung der Verbraucherzentralen. „Zum Beispiel der elektrische Handtuchtrockner im Bad, der den Sommer durcharbeitet, weil man sich daran gewöhnt hat, dass die Handtücher so schön warm sind.“ Oder wenn der elektrische Boiler sich Tag und Nacht auf die eingestellte Temperatur aufheizt, obwohl nur morgens und abends warmes Wasser benötigt wird. „Besonders Geräte, die irgendwo eingebaut oder im Keller versteckt sind, werden oft vergessen und laufen im Dauerbetrieb.“
Es bringt schon viel, die Einstellungen der Geräte zu überprüfen. „Oft wird zum Beispiel in Kühlschränken bei der Inbetriebnahme eine Temperatur gewählt, die eigentlich zu niedrig ist“, sagt Irmela Colaço vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland. „Das wird dann aus Gewohnheit nicht verändert. Dabei müssen im Kühlschrank keine null Grad herrschen, sieben bis acht Grad sind völlig ausreichend.“ Da Kühlschränke rund um die Uhr Strom verbrauchen, lohnt es sich hier, Sparpotenziale zu nutzen – besonders bei älteren Modellen. „Oft hilft es schon, seine Gewohnheiten zu verändern“, sagt Claudia Till von der Stiftung Warentest.
„Die Lebensmittel sollten nicht zu warm in den Kühlschrank gestellt werden, sonst braucht er zu viel Energie, um sie herunterzukühlen.“ Kommen etwa Butter, Käse und Wurst nach einem ausgiebigen Frühstück erst nach 45 Minuten zurück in einen Kühlschrank der Energieeffizienzklasse A++, steigt sein Verbrauch an dem Tag um elf Prozent, so eine Auswertung der Warentester. Noch stärker schlägt das bei heißen Speisen zu Buche. Im Prüflabor brauchte das Testgerät zum Herunterkühlen einer 50 Grad heißen Suppe 14 Prozent mehr Strom als für eine zimmerwarme Suppe.
Richtig viel Strom und damit Geld lässt sich sparen, wenn die Wäsche nicht im Wäschetrockner, sondern an der frischen Luft getrocknet wird. Wer unbedingt einen technischen Helfer benötigt, sollte einen Kondenstrockner mit Wärmepumpe verwenden. Er verbraucht nur halb so viel Strom wie ein herkömmlicher Trockner.
Aber nicht immer ist Handarbeit die stromsparendste Variante. Zum Beispiel ist der Geschirrspüler energieeffizienter. „Im Automatikprogramm erledigen sparsame Geräte den Abwasch für circa 30 Cent, im Sparprogramm kommen gute Modelle sogar nur auf 25 Cent“, erklärt Till. „Die gleiche Menge Geschirr mit der Hand zu spülen kostet durchschnittlich 40 Cent, wenn das Wasser mit Strom erwärmt wird.“ Unbemerkt ins Geld gehen Ladegeräte für Handys, die rund um die Uhr in der Steckdose stecken. „Wenn sie warm werden, verbrauchen sie Energie“, sagt Holfert. Also lautet hier der Tipp: ausstecken. Unterschätzt wird auch noch immer der Stromverbrauch von Computer- und Unterhaltungstechnik. Auf sie entfällt mittlerweile ein Fünftel der Energiekosten. „Das liegt daran, dass Neuanschaffungen nicht unbedingt weniger Energie benötigen“, erklärt Holfert.
Besonders fatal ist es, wenn neue Technik angeschafft, die alte aber nicht entsorgt wird. „Der Klassiker ist der Kühlschrank“, sagt Irmela Colaço. „Da wird ein energiesparendes Modell mit hoher Effizienzklasse für die Küche gekauft, und der alte Stromschlucker kommt im Keller zum Einsatz.“ Ähnlich sei es mit Geräten im Stand-by-Betrieb. „Allein die Stereoanlage bringt es leicht auf 20 Euro im Jahr“, betont Colaço.
Anmeldungen zum Vortrag in der Verbraucherzentrale unter www.vzhh.deoder Tel. 24 832-108.
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