Abseits der Alster gilt es weitere Stadtteile in Wassernähe zu entdecken
Hamburg wird langfristig ein attraktiver Investitionsstandort bleiben – dank stetem Zuzug und einer steigenden Zahl von Haushalten. Citynahe Lagen sind wertstabil. Stadtteile wie Barmbek, Hamm oder Lokstedt spielen künftig eine größere Rolle. Dort entstehen neue Quartiere mit eigener Infrastruktur. Zu diesem Schluss kommt das Magazin „Capital“ in seiner Mai-Ausgabe, in der im Rahmen des Immobilien-Kompasses 2014 auch der Hamburger Markt beleuchtet wird. Grafiken und Tabellen geben einen detaillierten Überblick zu Kauf- und Mietpreisen sowie zu den Entwicklungen in den einzelnen Stadtteilen. Hier zeichnet sich nach Einschätzung der Analyse basierend auf Befragungen von Immobilienexperten ab, dass insbesondere Quartiere im Süden Hamburgs sich zunehmend als Alternativen zu bislang gefragten Stadtteilen entwickeln – nach dem Motto „Nebenan ist es auch ganz schön“. So bekommt man hier noch zu Monatsmieten von sechs bis 11,50 Euro/m2 Wohnungen aus dem Bestand und ab 130.000 bis 400.000 Euro Einfamilienhäuser, ebenfalls aus dem Bestand, zum Kauf angeboten. Zum Vergleich: In Lokstedt, einem von insgesamt 22 beleuchteten Stadtteilen, beginnen die Preise bei Häusern erst ab 420.000 Euro. Die Mieten bewegen sich dort beim Neubau in der Spitze bei 14 Euro pro Quadratmeter.
Helge Scheunemann, Chef-Researcher bei JLL, geht allerdings nur noch von „moderaten“ Preissteigerungen aus – auch weil das Angebot an Wohnraum steigt. „So werden im Stadtpark-Quartier in Winterhude bis Ende des Jahres 850 neue Wohnungen fertiggestellt. In den Stadtgärten in Lokstedt werden zurzeit 600 neue Wohneinheiten geschaffen.“ Als größtes Entwicklungsgebiet neben der Neuen Mitte Altona mit gut 4000 Wohnungen wird das Baakenhafen-Areal erkannt: In der HafenCity werden 1800 Wohnungen gebaut. Ähnlich groß dimensioniert ist das Projekt Hammerleev im nördlichen Hammerbrook: Dort soll Gewerbe Wohnungen weichen. Bezirksamtschef Andy Grote erwartet, dass Hammerleev „viel Druck von den Stadtteilen wie St.Georg und St. Pauli nehmen“ wird.
Makler Thomas Klinke (Thomas Klinke Immobilien) sieht Hammerbrook als eine von vielen „Perlen“, die es noch zu entdecken gilt. Er glaubt langfristig auch an Viertel wie Rothenburgsort, Hamm-Süd und Billbrook. „Hier lebt man inmitten von idyllischen Wasserwegen, zentrumsnah und zu noch erschwinglichen Preisen.“