Bei Berautungen der Mietervereine machen 68 Prozent Themen rund um die Betriebskosten aus. Wohnungsmängel folgen erst danach.

Rostock. Die Betriebskostenabrechnungen führen nach Angaben der Mietervereine in Mecklenburg-Vorpommern am häufigsten zum Streit zwischen Wohnungsmietern und Vermietern. Wie der Deutsche Mieterbund Mecklenburg-Vorpommern am Mittwoch in Rostock bekanntgab, machen die Betriebskosten 68 Prozent aller Beratungsthemen aus. Mit großem Abstand folgten Wohnungsmängel und Mietminderungen (11 Prozent), Schönheitsreparaturen (3 Prozent) sowie Probleme mit Kautionen, Kündigungen, Mieterhöhungen und Mietschulden, erklärte der Geschäftsführer des Landesverbandes, Christian Rudolph.

Im Streit um die Heiz- und Betriebskosten gehe es vor allem um steigende Energiekosten. Aber auch ständig neu hinzukommende Verordnungen zu Sicherheits- und Umweltstandards, wie zuletzt die Einbaupflicht für Rauchmelder und die neue Trinkwasserverordnung, führten zu höheren Kosten. Bei der Rechtsberatung seien viele Fehler in den Abrechnungen gefunden worden, die zu Gutschriften oder zur Reduzierung von Nachzahlungsforderungen geführt hätten.

Aber nicht nur die Nebenkosten als „zweite Miete“ seien stetig im Steigen, auch die Netto-Kaltmieten erreichten teilweise ein bedrohlich hohes Niveau, warnte Rudolph. Eine Ursache sei die Suche nach kleineren Wohnungen durch Studenten, Alleinstehende, Rentner oder Hartz IV-Empfänger, eine andere Ursache die zunehmende Nachfrage nach höherwertigen Wohnungen in Innenstädten. Auch der Rückzug aus dem Umland treibe das innerstädtische Mietniveau nach oben.

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Der Verkauf kommunaler Wohnungen steht laut Rudolph derzeit im Land nicht auf der Tagesordnung. Viele Kommunalpolitiker würden einsehen, dass städtische Wohnungen der Versorgung derjenigen dienten, die sich nicht mit eigenen Mitteln eine angemessene Wohnung finanzieren könnten. Sie dienten außerdem der weiteren Umgestaltung der Städte und garantierten eine entsprechende Stadtrendite.