Die stadtbekannte und restaurierte Villa Assmus in Wesselburen ist schon von Weitem auszumachen. Das dreigeschossige Herrenhaus wurde 1904 erbaut.
Von Weitem sind sie bereits zu sehen, die kupfernen Turmspitzen der Villa Assmus im schleswig-holsteinischen Wesselburen. Das kleine Dorf gehört zum Landkreis Dithmarschen und befindet sich in der Nähe von Heide. Gassenähnliche Kopfsteinpflasterstraßen mit nostalgischen Laternen prägen das charmante Ortsbild und führen zu einer ganz besonderen Immobilie der Jahrhundertwende.
Hinter zwei großen Torpforten präsentiert sich ein dreigeschossiges Herrenhaus auf einem 2700 Quadratmeter großen Grundstück. 1904 ließ der Bankierssohn Julius Assmus die Villa nach seinen Vorstellungen errichten und bewohnte sie bis zu seinem Tod mit seiner Familie. Im weiteren Verlauf ist das Haus mehrmals verkauft worden, bevor es ab dem Jahr 1945 zeitweilig als Flüchtlingsunterkunft diente. Einige Jahre später kam es wieder in private Hände. Heute steht die Immobilie unter Denkmalschutz und wurde von dem jetzigen Eigentümer liebevoll restauriert. Die fertiggestellte Jugendstilfassade mit zahlreichen Stuck- und Zierelementen sowie die original bleiverglasten Holzfenster sorgen für ein gepflegtes und detailgetreues Erscheinungsbild.
Mit dem Aufschließen der Eingangstür beginnt eine kleine Zeitreise zurück in das 19. Jahrhundert. Der Granitfußboden im Bereich der Eingangshalle enthält unter anderem das Stadtwappen von Wesselburen. Handge-fertigte, hölzerne Intarsienarbeiten schmücken die gelb gestrichenen Wand- und Deckenflächen. Nach wenigen Schritten gelangt man dann in das angrenzende Herrenzimmer. Neben gemütlichen, klassischen Ledermöbeln und einer antiken Holzkommode fällt der gemauerte Kamin ins Auge. Früher muss er wohl für diegesamte Wärmeversorgung des Erdgeschosses zuständig gewesen sein, denn er lässt sich aus drei verschiedenen Räumen mit Brennholz bestücken. Heute sorgt eine Gaszentralheizung in Verbindung mit Gussheizkörpern für eine angenehme Raumtemperatur.
Insgesamt verfügt die außergewöhnliche Immobilie über 650 Quadratmeter Wohn- und Nutzfläche. Die Küche ist mit modernen Einbaugeräten und einem großen, amerikanischen Kühlschrank eingerichtet. Die vier Badezimmer, teilweise mit modernen, begehbaren Wannen, zeigen, dass man sich nicht mehr im Zeitalter einer vergangenen Epoche befindet. Die beiden Obergeschosse sind bequem über eine massive, dunkelbraune Holztreppe zu erreichen. Jedes der zehn Zimmer ist individuell farblich gestaltet und eingerichtet. Besonders zu erwähnen sind die aufwendig sanierten und teilweise nachgebauten Stuckapplikationen, die dem ganzen Haus ein altertümliches Ambiente verschaffen.
Hinter einer schweren Holztür, links der Treppe, befindet sich das in Rosa gehaltene Schlafzimmer. Ein breites Bett mit weißen Bezügen sowie ein antiker Spiegelschrank mit goldenen Wappen bilden das frühere Bankierschlafzimmer hervorragend nach. Von dort wirft man einen Blick durch die großen, restaurierten Fenster in den Garten.
Der hintere Teil des Grundstücks besticht durch seinen künstlich angelegten Fischteich. Eine Holzbrücke führt über das Wasser zu einem gemütlichen Rundbau mit Kamin, wo man an kalten Tagen eine Tasse Tee trinken kann. Zum Schutz vor neugierigen Touristen und zur Abgrenzung der umliegenden Wohnhäuser dienen eine umlaufende Holzpergola sowie ein alter Baumbestand. Die Grundstücksauffahrt ist gepflastert. Drei Fahrzeuge können dort neben einem Springbrunnen abgestellt werden, ohne dass sie die Zufahrt zur Einzeltiefgarage verhindern.
"Das Haus hat einen Schlosscharakter, obwohl es bisher nie von adligen Herrschaften bewohnt wurde", sagt die Maklerin Silke Gierahn von LBS Immobilien-Westküste, die das Schlösschen für 980 000 Euro zum Kauf anbietet.