Hamburg. Selber gründen, Home-Office statt Büro, dem Job einen Sinn geben: Die Generation Y hinterfragt die Strukturen des Arbeitsmarktes.
Die Ypsiloner mischen den Arbeitsmarkt auf. Eine Generation der Digital Natives, der Social Networker und Freidenker. Denn sie sind in einem Deutschland ohne Krieg und Mauer aufgewachsen, sie sind mobil, denken digital, kennen scheinbar keine Grenzen. Diese Freiheit wollen sie auch in ihrem Berufsleben haben. Viele ziehen das Home-Office dem Büro vor, arbeiten flexibel, auch nachts – wann es ihnen eben gerade passt. Sie gehen Risiken aus Überzeugung ein und engagieren sich für das, was in ihren Augen Sinn macht. Deshalb wollen sie sich keinen strengen Hierarchien unterwerfen; im Zweifelsfall machen sie sich einfach selbstständig, vernetzen sich und gründen mit Gleichgesinnten ein eigenes Unternehmen, ein sogenanntes Start-Up.
Beim MusicWorXDay 2015 in Hamburg haben sich am 30. November sechs dieser Start-Ups mit einer Geschäftsidee als Beitrag zur Musikwirtschaft präsentiert. Sie haben sich für den Weg in die Selbstständigkeit entschieden, mit einer eigenen Idee und einer Vorstellung, wie Arbeit heute aussieht. Was motiviert die jungen Leute?
Im Video: Der MusikWorxDay
Nach Einschätzung von Jean Rehders von der Hamburger Kreativgesellschaft kann man in den letzten Jahren beobachten, dass die Bereitschaft junger Leute steigt, ein eigenes Unternehmen zu gründen. Das bestätigen auch Angaben der Handelskammer Hamburg, aus denen hervorgeht, dass die Nachfrage nach Beratungs- und Informationsangeboten für Gründer steigt. Allerdings sind 2015 nicht mehr Gewerbe angemeldet worden.
Ein bundesweiter Trend, denn die Zahl der Selbstständigen ist nach Angaben des Bonner Instituts für Mittelstandsforschung und des Statistischen Bundesamtes im Zeitraum von 2011 bis 2014 von 5.011.000 auf 4.947.000 zurückgegangen. Der Gründeranteil des Hamburger Arbeitsmarkts liegt 2015 nach Angaben des Gründungsmonitors der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bei 2,36 Prozent. Das ist im bundesweiten Vergleich Platz zwei. Auf dem ersten Platz liegt Berlin mit 2,6 Prozent.
Hamburg ist sehr bemüht, „Start-Ups“ in die Hansestadt zu holen. So gibt es neben der Hamburger Kreativgesellschaft, die sich um selbstständige Künstler und Kulturschaffende oder kreative Jungunternehmer kümmert, auch die Initiative nextMedia.Hamburg, die sich speziell um Start-Ups aus der Digital- und Medienwirtschaft bemüht und Sprechstunden, Workshops und Veranstaltungen anbietet.