Berlin. Wissenschaftler sagen jährlich voraus, welche Grippeviren bekämpft werden müssen
Die Grippeimpfung bietet nachweislich Schutz vor Grippeviren. Doch in Ausnahmefällen schützt sie nicht so wie erhofft.
Da die Erreger sich ständig verändern, muss auch der Impfstoff jedes Jahr neu entwickelt werden. Die genaue Zusammensetzung wird dabei von der WHO festgelegt. „Hierfür wird eine Voraussage auf Basis des Vorjahres und den zu dem Zeitpunkt kursierenden Influenzaviren getroffen. Die Voraussagen sind meistens sehr gut, nur leider nicht immer“, erklärt Professor Carlos Guzmán, Leiter der Abteilung Vakzinologie am HZI. Experten raten dennoch zu einer Impfung. Auch in der aktuellen Saison kursierten bereits Gerüchte, der erhältliche Impfstoff schütze nicht ausreichend. Grund für diese Annahme sind Lieferengpässe bei einigen sogenannten tetravalenten Impfstoffen, die gegen vier, statt wie die meisten anderen gegen drei Virusstämme (trivalent) schützen sollen. Anlass zur Besorgnis bestehe deswegen nicht, sagt Susanne Stöcker vom Paul-Ehrlich-Institut. „Der vierte Stamm, gegen den die trivalente Impfung nicht wirkt, macht aktuell weltweit nur etwa zehn Prozent aus. Er ist vor allem in Australien und Neuseeland verbreitet.“ Ohnehin werden die Influenzaimpfungen, die gegen vier Virusstämme schützen sollen, von Experten nicht explizit empfohlen. Das Robert-Koch-Institut rät lediglich, sie bei chronisch kranken Kindern zwischen zwei und sechs Jahren bevorzugt einzusetzen.