Leipziger Ebola-Toter eingeäschert. Regierungschefs kommen zu Beratungen zusammen
Washington/Leipzig. Bei der Behandlung eines Ebola-Patienten in einem texanischen Krankenhaus hat sich eine zweite Krankenschwester mit dem gefährlichen Virus infiziert. Wie die Behörden des US-Bundesstaates am Mittwoch mitteilten, betreute auch diese Pflegerin den Liberianer, der vergangene Woche in der Klinik in Dallas gestorben war. Kurz bevor sie Symptome zeigte, reiste sie noch in einem Flugzeug. Die US-Seuchenbehörde rief alle 132 Passagiere des Flugs von Cleveland nach Dallas dazu auf, sich zu melden.
Der Leichnam des in Leipzig gestorbenen Ebola-Patienten wurde inzwischen eingeäschert. Der Tote wurde in der Nacht zu Mittwoch in einem Krematorium verbrannt, wie ein Sprecher der Stadtverwaltung mitteilte. Der 56 Jahre alte Uno-Mitarbeiter war nach fünftägiger Behandlung im Klinikum Sankt Georg an Ebola gestorben. Er war aus Liberia nach Leipzig geflogen worden. Der Uno-Mitarbeiter war Muslim. Der Islam sieht eine Feuerbestattung nicht vor – im Ebola-Fall gehe aber die Sicherheit vor, wurde entschieden.
Über den Kampf gegen Ebola wollte US-Präsident Barack Obama im Laufe des Tages mit Staats- und Regierungschefs aus Europa beraten. An der Videokonferenz sollten auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), Frankreichs Präsident Hollande und die Regierungschefs Großbritanniens und Italiens, Cameron und Renzi, teilnehmen. In Brüssel kommen am Donnerstag die EU-Gesundheitsminister zusammen, um das Vorgehen ihrer Länder im Kampf gegen die Verbreitung der Krankheit abzustimmen.