Hamburg. Ihren schmalen Körper graben sie in den Sand ein, heraus gucken nur die glupschigen Augen – und die Rückenflosse mit den giftigen Stacheln: So warten die Petermännchen am Meeresboden auf Beute und schützen sich gleichzeitig vor Feinden. Doch nun machen die Fische auch Badegästen auf niederländischen Nordseeinseln Sorgen.
Nach dem Bericht einer niederländischen Nachrichten-Website hatten sich mehrere Urlauber vor den Inseln Vlieland, Terschelling, Ameland und Schiermonnikoog an den giftigen Stacheln gestochen. Jeden Tag hätte die Königliche Niederländische Rettungsgesellschaft mit rund fünf Fällen von Petermännchen-Vergiftungen zu tun – normalerweise seien es fünf in der ganzen Saison. Bereits im Frühjahr habe man festgestellt, dass wegen der milden Temperaturen besonders viele Petermännchen unterwegs waren. Ihr Gift ruft starke Schwellungen und schmerzhafte Entzündungen hervor.
Im Wattenmeer gibt es zwei Arten: das Große Petermännchen und die Viperqueise oder Kleines Petermännchen. Die stark giftigen Viperqueisen werden höchstens 15 Zentimeter lang. Ihre Stacheln sitzen auf der Rückenflosse und den Kiemendeckeln, die sich bei Gefahr aufstellen können. Viperqueisen sind Flachwasserfische, sagt Fischereibiologe Matthias Kloppmann vom Thünen-Institut für Seefischerei in Hamburg. Sie können sich in maximal 50 Metern, aber auch in ein oder zwei Metern Tiefe aufhalten und so zu einer Gefahr für Badende werden.
Die Art sei in deutschen Meeren selten, sagt Kloppmann, das Vorkommen habe aber stark zugenommen. Warum dies geschah, kann der Biologe nicht mit Sicherheit sagen. „Fische sind von Natur aus sehr fruchtbar – es kann sein, dass sich eine Art bei guten Bedingungen relativ rapide vermehrt.“ Die Art habe es gern warm, die Erwärmung des Meeres komme ihr daher entgegen.