Berlin. Regionale Aktionspläne sollen dafür sorgen, dass zukünftig deutlich weniger Müll in den europäischen Meeren landet. Das meldete das Umweltbundesamt (UBA) am Dienstag anlässlich des Europäischen Tags der Meere. Nach Auswertungen des UBA befinden sich auf oder über jedem Quadratmeter Nordseeboden durchschnittlich elf Kilogramm Abfall – für die Ostsee laufen die Untersuchungen noch.
Ein Aktionsplan für das Mittelmeer trat bereits 2013 in Kraft, für den Nordostatlantik und die Ostsee ist er unter der Regie des UBA in Arbeit. Den größten Anteil am Müll haben Kunststoffreste, etwa alte Verpackungsmaterialien oder Fischernetze. Größere Tiere schwimmen in Netzreste und strangulieren sich mit ihnen. Andere, vor allem Seevögel und Fische, schlucken Plastikteilchen und erleiden dadurch innere Verletzungen. Oder sie verhungern mit vollem Magen. Das weniger als fünf Millimeter kleine Mikroplastik reichert sich in Meeresbewohnern an. Die winzigen Partikel sind Zersetzungsprodukte größerer Teilchen oder waren Produkten wie Kosmetika oder Reinigungsmitteln zugesetzt.
Eines ist klar: Kunststoffmüll wird der Meeresumwelt noch lange zusetzen: „Um die 450 Jahre dauert es, bis sich ein Produkt aus Plastik in der Umwelt zersetzt“, so UBA-Präsidentin Maria Krautzberger.