Experten warnen im Rahmen der Klimakonferenz in Doha eindringlich vor Folgen des Klimawandels. Ärmste Länder am stärksten betroffen.
Doha/Berlin. Anlässlich der Klimakonferenz in Doha warnen Autoren von drei verschiedenen Studien mit drastischen Worten vor den Auswirkungen der Erderwärmung: Klimawandel trifft ärmste Länder am stärksten
Thailand, Kambodscha und Pakistan litten 2011 am meisten unter dem Klimawandel, wie eine neue Studie der Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch zeigt. Experten finden immer klarere Belege dafür, dass bestimmte Wetterphänomene Folgen des Klimawandels sind, heißt es im Klima-Risiko-Index, den Germanwatch in Doha vorstellte. Heftiger Monsunregen hatte etwa 2011 in Südostasien dramatische Überschwemmungen ausgelöst: Allein in Thailand starben bei den schwersten Fluten in der Geschichte des Landes nahezu 900 Menschen. In den vergangenen 20 Jahren verursachten den Angaben zufolge weltweit 15 000 Wetterextreme mehr als 530 000 Todesfälle. Studie: Meeresspiegel steigt 60 Prozent schneller als gedacht
Der Meeresspiegel steigt einer Studie zufolge viel rascher als vorausgesagt. Er klettere derzeit um 60 Prozent schneller als Wissenschaftler noch vor einigen Jahren berechnet hatten. Das geht aus einer Studie hervor, die ein Forscherteam um Stefan Rahmstorf vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung in den „Environmental Research Letters“ des britischen Institute of Physics (IOP) in London veröffentlicht hat. Satellitenmessungen haben demnach ergeben, dass der Meeresspiegel derzeit nicht wie vom Weltklimarat berechnet um 2, sondern um 3,2 Millimeter pro Jahr steigt. UN-Experten warnen vor Gefahr durch auftauende Dauerfrostböden
Das UN-Umweltprogramm Unep und US-Forscher warnen eindringlich davor, das Auftauen der riesigen Dauerfrostböden zu unterschätzen. Die arktischen Böden enthalten einem neuen Bericht zufolge rund 1700 Gigatonnen (Milliarden Tonnen) Kohlenstoff – doppelt so viel, wie derzeit in der Atmosphäre kursiere. Dieser wird beim Auftauen nach und nach als Kohlendioxid (CO2) und in Form des noch stärkeren Treibhausgases Methan freigesetzt. Die dadurch drohende Gefahr werde zu wenig beachtet, mahnten die Experten bei der Präsentation des Unep-Berichts in Doha. Die betroffenen Länder, namentlich Russland, Kanada, China und die USA, sollten die Böden mit besseren Methoden überwachen. „Das Entweichen von CO2 und Methan aus den sich erwärmenden Permafrostböden ist irreversibel“, betonte der Hauptautor des Reports, Kevin Schaefer, der am Nationalen Schnee- und Eisdatenzentrum der USA (NSIDC) forscht.