Touristen, die in ferne Länder gereist sind, bringen die Krankheit immer häufiger mit nach Europa. Die Krankheit kann tödlich verlaufen.
Chemnitz. An der Tropenkrankheit Chagas sind weltweit rund zehn Millionen Menschen erkrankt. Durch Touristen, die sich auf Fernreisen infiziert haben, tritt sie immer häufiger in Europa - und damit auch in Deutschland - auf. Doch in Forschung und klinischem Alltag spielt sie hierzulande kaum eine Rolle, obwohl die Krankheit tückisch ist und tödlich verlaufen kann. Das kritisiert die Fraunhofer-Gesellschaft jetzt in einer Stellungnahme wie ärzteblatt.de berichtet.
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Die Chagas-Krankheit wird durch einen Parasiten hervorgerufen. Insekten und verunreinigte Bluttransfusionen übertragen den Einzeller Trypanosoma cruzi auf den Menschen. Die erste, akute Krankheitsphase beginnt nach vier Wochen und kann ebenso lange andauern. Allerdings zeigen nur rund 30 bis 40 Prozent der Betroffenen charakteristische Symptome wie lokalen Rötungen, Schwellungen im Wundbereich, Fieber oder Übelkeit. Nach einer teils jahrelangen Phase ohne Symptome kann es zu einer erneuten, tödlich verlaufenden Krankheitsphase kommen. Unter Leitung des Frauenhofer Instituts in Chemnitz soll jetzt ein Vor-Ort-Test entwickelt werden, der die Infektion schnell und zuverlässig erkennt. (glp)