Die Brüder Johannes und Maximilian haben HUS gut überstanden
Hamburg. Gesunde Ernährung ist ihr wichtig. Sie kocht viel Gemüse. Trotzdem hat Essen ihre beiden Söhne Johannes, 13, und Maximilian, 14, krank gemacht. "Egal was ich jetzt esse, etwas Angst habe ich immer im Hinterkopf", sagt Stephanie Lucka, 44. Ihre beiden Söhne litten im Mai unter einer EHEC-Infektion, die sich zum hämolytisch-urämischen Syndrom (HUS) entwickelte, das tödlich enden kann. Stephanie Luckas Sohn Johannes schwebte zeitweise in Lebensgefahr. Lange war unklar, ob die Brüder die Krankheit ohne bleibende Schäden überstehen würden. "Wir haben jeden Tag um sie gebangt", sagt Lucka.
Mittlerweile geht es den beiden besser. Sie gehen wieder zur Schule, die 13 Wochen Ausfall haben sie fast aufgeholt. Johannes ist wieder aktiv im Trampolinverein und Maximilian spielt wieder Basketball. Trotzdem müssen sie alle drei Monate zur Kontrolluntersuchung. EEG, Ultraschall, Konzentrationstests sind für zehn Jahre Pflicht. "Wir hatten wirklich Glück, dass nichts zurückgeblieben ist", sagt Lucka. Nur Maximilian müsse Medikamente nehmen, weil seine Urinwerte noch immer nicht im Normalbereich liegen. "Es war ein hartes Jahr, aber wir haben es gemeinsam gemeistert."
Darüber, dass die Kinder hätten sterben können, hat die Familie gesprochen. "Aber die Jungs verdrängen das", sagt Lucka. Sie selbst ist noch vorsichtiger geworden. Einmal im Monat wäscht sie den Kühlschrank aus, Salat wird mit heißem Wasser gewaschen und bei Essen außer Haus ist sie skeptisch. "Man kann sich nicht vor allem schützen", sagt sie. Aber sie sei vorsichtiger geworden. Vor Kurzem zwang sie sich, wieder Sprossen zu essen - das Essen, das ihre Söhne krank gemacht hatte. "Aber die Jungs haben seither keine mehr angerührt", sagt sie.