Präsident Obama habe große Träume gefordert, sagt der Nasa-Chef. Jetzt hat die Raumfahrtbehörde eine Vision: die größte Rakete der Raumfahrt.

Washington. Sie soll Menschen über weite Distanzen sicher ins All bringen - zum Mon oder auch auf den Mars. Die amerikanische Raumfahrtbehörde Nasa hat Entwürfe für die bisher größte Trägerrakete ihrer Geschichte vorgestellt. Mit Hilfe des neuen Startsystems (Space Launch Sytem/SPL) sollen eines Tages Raumschiffe mit Astronauten zur Erforschung des tiefen Weltalls auf die Reise geschickt werden, wie Nasa-Chef Charles Bolden am Mittwoch mitteilte. Die neue Rakete wird demnach die bisher größte und stärkste Trägerrakete Saturn V ablösen, die für Mondlandungen benutzt wurde.

Die Nasa geht von anfänglichen Entwicklungskosten in Höhe von rund 18 Milliarden Dollar (13,2 Milliarden Euro) aus. Die weiteren Kosten würden sich dann an der konkreten Aufgabe der Rakete orientieren. Die erste Raketenversion wird den Angaben zufolge in der Lage sein, eine Last von 70 Tonnen ins All zu befördern, rund zehn Prozent mehr als es die Saturn V konnte. Zu einem späteren Zeitpunkt werde es dann eine Variante geben, die 130 Tonnen transportieren könne, sagten Vertreter der Raumfahrtbehörde.

Nach den Nasa-Plänen soll das Startsystem an seiner Spitze eine Kapsel tragen, die Platz für sechs Astronauten bietet. Diese sogenannte Orion Multi-Purpose Crew Vehicle wird bereits entwickelt.

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Wie es weiter hieß, ist der erste unbemannte Testflug für 2017 geplant. Danach soll es pro Jahr ein bis zwei Flüge geben. Wann die erste konkrete Mission stattfindet und wohin sie führt, ist noch offen. Die Nasa hofft aber, bis 2025 Astronauten zu einem Asteroiden schicken zu können. Ziel ist es, eines Tages Menschen sogar zum Mars reisen zu lassen.

Die Nasa hat die veraltete Flotte ihrer Space-Shuttle dieses Jahr ausgemustert. Kommerzielle Unternehmen sollen nun Raumfahrzeuge bauen, um Astronauten zur Internationalen Raumstation ISS und anderen Zielen im niedrigeren Orbit zu fliegen. Die Entwicklung des neuen Trägersystems mit der Orion-Kapsel ist dagegen ein eigenes Nasa-Programm.

„Präsident Obama hat uns aufgefordert, mutig zu sein und von Größerem zu träumen“, sagte Bolden. „Während ich noch stolz darauf war, mit der Raumfähre zu fliegen, werden die Weltraumforscher von Morgen davon träumen, auf dem Mars zu laufen.“