Im Amazonasbecken hat Brasiliens Indiobehörde eine Gruppe von 200 Ureinwohnern entdeckt. Sie hatten bisher keinen Kontakt zur Außenwelt.

Sao Paulo. Am Dienstagnachmittag (Ortszeit) gab Brasiliens Indiobehörde FUNAI bekannt, eine neue Gruppe von Indios, Brasiliens Ureinwohnern, entdeckt zu haben. Bisher war ihre Existenz nur von Berichten durch andere Indiogruppen bekannt. Satelliten- und Luftaufnahmen hätten Belege für die Gruppe geliefert, die in der Region Vale do Javari im Westen des Amzonasbeckens nahe der Grenze zu Peru lebt.

Nach den Richtlinien der Behörde werden derartige Stämme nicht kontaktiert, um deren Kultur zu bewahren. Nach Schätzungen leben im Amazonasgebiet insgesamt 68 Stämme ohne Kontakt zur Außenwelt. Das Schutzgebiet Vale do Javari, in dem der Stamm entdeckt wurde, ist etwa so groß wie Portugal.

Laut FUNAI gibt es damit Indizien, dass in der Region bis zu 14 isolierte Gruppen leben. Damit ist die Region des Vale do Javari weltweit das Gebiet mit der größten Anzahl isolierter Urbewohner. Insgesamt schätzt die Indiobehörde die Gesamtzahl der in der Region lebenden Indios ohne Kontakt zur Außenwelt auf gut 2.000. Zu ihrem Schutz ist das Gebiet zu Indioland erklärt worden. Allerdings würden die Bewohner von weißen Siedlern bedroht, die illegal in das Gebiet eindringen, so die Indiobehörde.