Prof. Frank Sommer, Lehrstuhl für Männergesundheit, Uniklinikum Eppendorf:
Bis zu zwei bis drei Monate nach Befruchtung der Eizelle entwickelt sich ein Embryo immer gleich, egal, welches Geschlecht er hat. Das Geschlecht ist zwar genetisch programmiert, aber geschlechtsspezifische Entwicklungen erfolgen erst nach Ablauf dieser Zeit. Von den Anlagen her könnte aus einem "jungen" Embryo also sowohl ein Mädchen als auch ein Junge werden. Durch eine hormonelle Therapie könnte vor diesem Zeitpunkt das Geschlecht verändert werden. Ebenso können aber auch abgeschlossene Entwicklungen rückgängig gemacht werden. Nimmt ein Mann über Nahrung Östrogene auf, können ihm weibliche Brüste wachsen. Brustwarzen an Männern sind später aber nicht nur schmückendes Beiwerk, sondern sie erfüllen auch einen Nutzen: Die sensible Organstruktur ist eine erogene Zone.