Bochum. Bestimmte Jasmindüfte haben offenbar eine ähnliche Wirkung wie Psychopharmaka. Das geht aus einer Studie hervor, die Bochumer und Düsseldorfer Wissenschaftler jetzt präsentierten. Demnach könnte der Duft der Gardenia jasminoides anstelle von Schlaftabletten oder Stimmungsaufhellern eingesetzt werden, denn er soll beruhigen, Angst lösen und auch den Schlaf fördern. Wie die Forscher herausfanden, steigern zwei der Duftmoleküle die beruhigende Wirkung des Nervenbotenstoffs Gamma-Aminobuttersäure ähnlich stark wie Benzodiazepine, Barbiturate und Narkosemittel wie Propofol.
Hanns Hatt von der Uni Bochum, der federführend an der Studie beteiligt war, sagte jedoch, starke Beruhigungs- oder Schlafmittel könne der Duft nicht ersetzen. Nur für Menschen, die überlegten, ob sie überhaupt eine Schlaftablette nehmen sollten, könne der Jasmingeruch interessant sein. Bisher sei auch unklar, ob der Duft der Pflanze ähnlich wie Psychopharmaka Nebenwirkungen verursache. Schlaftabletten oder Beruhigungsmittel können u. a. süchtig machen und Depressionen, Blutdruckabfall oder Koordinationsstörungen hervorrufen. Die Studie ist im "Journal of Biological Chemistry" (online) nachzulesen.