Nicht langes Fernsehen an sich macht Kinder dick - es sind die Inhalte. So steht Fernsehwerbung für ungesundes Essen im direkten Zusammenhang mit dem Übergewicht von Kindern, berichten jetzt US-Forscher. Hingegen seien Kinder, die genauso lange vor werbefreiem Fernsehen oder vor DVD-Filmen sitzen, selten übergewichtig.
Die Forscher hatten nicht nur die Fernsehdauer der Kleinen, sondern auch die Sender und Sendungen berücksichtigt. Sie raten dringend an, Kinder von werbedurchsetztem Privatfernsehen fernzuhalten, um Fettleibigkeit zu vermeiden oder zu reduzieren. Privatfernsehen bringt Kinder dazu, große Mengen solcher Lebensmittel zu essen, die sie am wenigsten konsumieren sollten: gezuckerte Frühstücksflocken, Snacks, Fast Food und Limonade", erklärt Frederick Zimmerman von der University of California in Los Angeles. Das Schauen von Privatsendern hing bei allen Kindern eindeutig mit einem höheren Body-Mass-Index (BMI) zusammen. Dies galt auch, wenn Faktoren wie Geschlecht, Alter, Rasse, Ausbildung, der BMI der Mutter und die Schlafdauer berücksichtigt waren.
In den USA gehören Lebensmittel zu den am häufigsten beworbenen Produkten im Kinderfernsehen, und der Großteil dieser Lebensmittel ist ungesund, so die Forscher. Zudem sehen beinahe 90 Prozent der Kleinen vor dem Alter von zwei Jahren regelmäßig fern. Mit fünf Jahren haben sie im Schnitt mehr als 4000 Werbespots im Jahr betrachtet. Ähnliche Werte lassen sich angenähert auf andere Länder des westlichen Kulturkreises übertragen.