Die Vision der Solarproduktion in Wüsten begann im Wintersemester 1994/95.
Damals organisierte Dr. Gerhard Knies, Mitarbeiter des Deutschen Elektronen-Synchrotrons (Desy) an der Uni Hamburg, eine Vorlesungsreihe "Friedenssicherung durch Konfliktvermeidungsstrategien: Regenerative Energie und Klimaschutz". Sie war der Beginn einer langjährigen "Bildungsoffensive": Neben seiner Arbeit am Desy organisierte Knies Workshops und Tagungen, hielt Vorträge und traf sich mit Unterstützern seiner Vision.
In der Politik stieß er zunächst auf "verstopfte Ohren", wie er sich ausdrückt, verstopft durch andere Interessengruppen: "In Deutschland war dies vor allem die Kohleindustrie. In vielen Ministerien und Regierungsstellen sitzen noch heute Leute, die hauptsächlich Kohle im Kopf haben." Während Knies politisch gegen Mauern lief, wurde die Projektidee konkreter. Die Fotovoltaiktechnik, also direkt mittels Sonnenlicht Strom zu erzeugen, schied aus, denn die Energie ist nicht speicherbar. Die Experten setzten auf thermische Solaranlagen. Diese konzentrieren die Sonnenstrahlung, sodass Temperaturen von 200 bis 400 Grad entstehen. Damit wird Dampf erzeugt, der eine konventionelle Kraftwerksturbine antreibt. Auch der Standort Wüste ist längst klar. Knies: "Das Mehr an Sonne wiegt die zusätzlichen Übertragungskosten bei Weitem auf."