Hamburg. Gerade ältere Patienten erhalten häufig viel zu viele Medikamente. Der Grund: Nicht nur der Hausarzt verordnet Medikamente, sondern auch die beteiligten Fachärzte. Die Gesamtmedikation aber ist dem Hausarzt in vielen Fällen nicht bekannt. Das ist das erste Ergebnis des Arzneimittelchecks, mit dem die AOK Rheinland/Hamburg und die Kassenärztliche Vereinigung Hamburg (KVH) den hamburgischen Vertragsärzten seit Mitte 2011 die Möglichkeit geboten hat, sich einen Überblick über die Gesamtmedikation ihrer Patienten zu verschaffen.
Vor allem die Anzahl der dauerhaft verordneten, sogenannten Priscus-Arzneimittel, die für ältere Menschen ungeeignet sein können, sei durch die durchgeführte Bewertung und Beratung der Hausärzte um 34 Prozent rückläufig, so die AOK. Auch die Häufigkeit der in die Analysen einbezogenen Risiken für unerwünschte Wechselwirkungen werde geringer (-22 Prozent).
Beim Arzneimittelcheck durch den Hausarzt werden vor allem ältere Menschen eingebunden, die besonders viele Arzneimittel zeitgleich einnehmen müssen. Der Check soll für eine bessere Transparenz und Optimierung der Medikation im Sinne der Arzneimittel-Therapiesicherheit sorgen.