Die neue leuchtend gelbe Froschart, die abfärbt, haben Forscher im Hochland Panamas entdeckt. Warum der nur etwa zwei Zentimeter große Regenfrosch bei Berührung seine Farbe abgibt, ist den Wissenschaftlern allerdings noch rätselhaft
Frankfurt/Main. Er ist gelb, er leuchtet und er färbt ab. Wissenschaftler aus Frankfurt am Main haben im Regenwald von Panama eine neue Froschart entdeckt. Die etwa zwei Zentimeter großen Amphibien seien bei einer Expedition im Westen des Landes gefunden worden, teilte die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung am Mittwoch mit. Die erstaunlichste Eigenschaft der Froschart: die Tiere färben bei Berührung ab. Es sei noch unklar, welchen Sinn dieser Vorgang habe. „Diese Besonderheit des Frosches bleibt rätselhaft“, sagte der Biologe Andreas Hertz vom Senckenberg Forschungsinstitut. Zur Abwehr von Fressfeinden sei die Funktion jedenfalls ungeeignet, da die Farbe keine giftigen Komponenten enthalte, berichtete das Senckenberg Forschungsinstitut am Mittwoch in Frankfurt. Das deutsch-panamaische Expeditionsteam entdeckte zugleich eine Frosch- und eine Salamanderart wieder, die im Hochland des mittelamerikanischen Landes seit mehreren Jahrzehnten nicht gesichtet wurden.
Die ungewöhnlichen Paarungsrufe der männlichen Gelbfärber-Regenfrösche (Diasporus citrinobapheus) hatten die Biologen auf die Spur der winzigen Amphibie gebracht. „Die Rufe dieser Art unterscheiden sich stark von anderen Fröschen. Da hatten wir gleich den Verdacht, dass wir hier eine neue Art gefunden haben“,
sagte der beteiligte Biologe Andreas Hertz. „Es war aber gar nicht so einfach, die winzigen Tiere im dichten Regenwald ausfindig zu machen, geschweige denn zu fangen.“
In der unzugänglichen Bergwelt im Westen Panamas suchten die Wissenschaftler auf verschiedenen Expeditionen von 2008 bis 2010 vor allem an den Ufern von Bergbächen und im Nebelwald nach seltenen Fröschen und Salamandern.
+++Mini-Frosch ist das kleinste Wirbeltier der Welt+++
Sie konnten dabei auch 18 von insgesamt 33 gefährdeten und stark gefährdeten Amphibienarten nachweisen. Darunter ist auch ein Salamander, der seit seiner Entdeckung vor 34 Jahren nicht mehr nachgewiesen werden konnte sowie ein Frosch, der seit 27 Jahren nicht mehr in Panama gesehen wurde. Vor allem Ende des 20. Jahrhunderts waren zahlreiche Amphibien in der Region an einer Pilzerkrankung gestorben.
Gravierender sei jedoch der Verlust von geeignetem Lebensraum, erläuterte Hertz. Er forderte das entlegene Cerro Colorado Areal nicht für den Kupferabbau freizugeben, sondern als Schutzgebiet auszuweisen, um die Arten für künftige Generationen zu erhalten. „Es gibt sie an keinem anderen Ort der Welt.“ Ihre Studien präsentieren die Forscher in den Fachjournalen „Amphibian and Reptile Conservation“ und „ZooKeys“.
Mit Material von dpa