Das iPhone 5 hält auch, was die Optik verspricht, es ist tatsächlich das beste iPhone, das es je gab. Der Trendsetter von Apple hat seine größte Überarbeitung seit dem Erscheinen des 3G vor vier Jahren erfahren. Im Vergleich zu anderen Highend-Smartphones hat Apple aber nur aufgeholt.
New York. Wenn man mit dem Finger über die Fuge streicht, wo Metall und Plastik am Rand des neuen iPhone 5 aufeinandertreffen, dann spürt man so gut wie nichts von einem Rand. Die Materialien gehen mit einer erstaunlichen Präzision ineinander über. Das ist es auch, was ein Produkt von Apple ausmacht: Es sieht so gut aus und fühlt sich so gut an, dass man weiß, es muss gut sein.
Das iPhone 5 hält auch, was die Optik verspricht, es ist tatsächlich das beste iPhone, das es je gab. Der Trendsetter von Apple hat seine größte Überarbeitung seit dem Erscheinen des 3G vor vier Jahren erfahren. Im Vergleich zu anderen Highend-Smartphones hat Apple aber nur aufgeholt. Abgesehen von der optischen Erscheinung und davon, dass es noch dünner geworden ist, bietet es keine Features, die andere Geräte nicht auch bieten.
Der Bildschirm etwa ist größer geworden, aber nicht richtig groß. Es ist das erste Mal, dass Apple den Bildschirm vergrößert hat, von 3,5 Zoll auf vier Zoll. Damit reagierte das Unternehmen auf die geänderten Erwartungen der Nutzer, denen andere Hersteller schon früher nachgekommen sind. Das Galaxy S III von Samsung etwa hat sogar einen Bildschirm mit 4,8 Zoll.
Aufgeschlossen zur Konkurrenz hat Apple auch mit einer technischen Neuerung im iPhone 5 – die Fähigkeit, die schnelle Funktechnik LTE nutzen zu können. Das macht einen Riesenunterschied, zumindest dann, wenn die Technik, die derzeit noch im Aufbau ist, zur Verfügung steht. Was den Bildschirm angeht, zeigt Apple aber wieder einmal, dass das Unternehmen hier Spitzenreiter ist. Im neuen iPhone wurde eine Glasschicht eingespart, was es auch möglich machte, das Gerät deutlich dünner zu machen.
Herausgekommen ist dadurch ein außerordentlich schickes und dünnes Smartphone, das perfekt in der Hand liegt. Das iPhone 4S wirkt daneben plötzlich grob, das Galaxy S III sieht billig und nach Plastik aus. Das iPhone 5 ist eigentlich auch zu schön, um es in eine Schutzhülle zu stecken – eine gute Versicherung ist da vielleicht angemessener.
Der Schlankheitskur beim iPhone 5 ist unter anderem der Anschluss für das Ladekabel zum Opfer gefallen, über den das Gerät etwa an Dockingstationen angeschlossen wird. Dafür braucht man nun einen Adapter. Es wäre zwar schön, aber wohl für Apple untypisch gewesen, wenn man sich hier für einen Micro-USB-Anschluss entschieden hätte, wie ihn inzwischen viele andere Hersteller nutzen. Technisch macht der „Lightning Connector“ von Apple zwar einen besseren Eindruck als ein Micro-USB, aber angesichts der wachsenden Zahl von elektronischen Geräten in jedem Haushalt wäre eine Vereinheitlichung durchaus im Sinne der Verbraucher gewesen. Ein Gewinn sind auch die neuen Kopfhörer, die einen deutlich besseren Sound als bislang bieten.
Mit dem iPhone 5 stößt Apple nicht in neue Dimensionen vor, aber allein die Hardware macht es schon zum besten Smartphone, das es derzeit gibt. Dahinter steht auch weiterhin ein verlässliches Betriebssystem mit einer Vielzahl an hochwertigen Anwendungen. Es gibt schon Gründe dafür, warum Apple auch noch zwei Jahre alte Geräte wie das iPhone 4 verkaufen kann, während andere Hersteller ihre Modelle schon nach einem Jahr oder weniger wechseln. Das iPhone ist eben doch mehr als ein Telefon.