Facebook aktualisiert Börsenprospekt. 50 Millionen Accounts könnten unecht sein. Anzahl der Nutzer bestimmt den Wert des Unternehmens.
New York. Die Deutsche Bank wird helfen, die Facebook-Aktien zu verkaufen. Sie ist damit bei dem größten Börsengang der Internet-Ära an Bord. Beim milliardenschweren Facebook-Börsengang wird das Institut aus Frankfurter als eine der großen Emissionsbanken die Aktien des Sozialen Netzwerks unter die Anleger bringen und dürfte dabei selber viel Geld verdienen.
Ursprünglich hatte Facebook sechs Institute angeheuert mit der US-Investmentbank Morgan Stanley an der Spitze. Die Gruppe der wichtigsten Emissionsbanken ist nun auf elf angewachsen. Hinzu kommen weitere 20 kleinere Finanzfirmen, die ebenfalls helfen werden, die Aktien unters Volk zu bringen. „Facebook liebt die Wall Street“, titelte das Hausblatt der Finanzelite, das „Wall Street Journal“.
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Die Deutsche Bank hatte schon in der jüngeren Vergangenheit bei prominenten Börsengängen in den USA mitgemischt. Das Haus zählt zu den Größen der Wall Street. So vertrauten der US-Versicherer AIG und der Autokonzern General Motors auf die Erfahrung der Deutschen.
Mit erwarteten Einnahmen von rund fünf Milliarden Dollar wird der Facebook-Börsengang der größte einer Internetfirma überhaupt – und damit auch für die Banken ein lohnendes Geschäft. Sie zwacken Gebühren ab. Zusammen mit den Anteilen, die bei den Alteigentümern wie Gründer Mark Zuckerberg verbleiben, wird der gesamte Firmenwert auf bis zu 100 Milliarden Dollar hochgerechnet.
Angesichts der gewaltigen Summen macht die Armada der beteiligten Banken und Aktienhändlern Sinn. Denn so kann Facebook möglichst viele Investoren erreichen und seine Anteilsscheine möglichst teuer verkaufen.
Wann der Börsengang nun genau stattfindet und zu welchem Preis die einzelne Aktie angeboten wird, ist allerdings weiter offen. Vermutlich haben die Investoren bis zum Sommer Zeit, sich ein Bild von Facebook zu machen. In dem überarbeiteten Börsenprospekt enthüllte das soziale Netzwerk weitere Firmengeheimnisse – darunter, dass nicht jeder registrierte Facebook-Account echt ist.
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Nach einer vorsichtigen Schätzung sind 5 bis 6 Prozent der 845 Millionen Nutzerkonten „fake“, das heißt entweder hat sich ein Nutzer doppelt eingetragen oder unter falschem Namen. Das verstößt gegen die Regeln von Facebook. Ohne diese Accounts hätte das Netzwerk um die 800 Millionen Mitglieder. Die Zahl ist insofern bedeutend, als jeder einzelne Nutzer Facebook wertvoller macht.
Zudem erklärte Facebook, seinen Kreditrahmen deutlich ausgeweitet zu haben. Statt 2,5 Milliarden Dollar kann sich das Unternehmen bei Banken nun bis zu 5,0 Milliarden Dollar leihen, um das Geschäft weiter auszubauen. Hinzu kommt ein sogenannter Brückenkredit von bis zu 3,0 Milliarden Dollar – mit diesem Geld kann Facebook falls nötig Kosten im Zusammenhang mit dem Börsengang begleichen, vor allem fällige Steuern. Mit Material von dpa